Zeit: Donnerstag, 22.04.2010 von 19:30 bis 21:30
Ort: Pfarrsaal St. Kolumban, Bregenz (auf Karte anzeigen)

Vortrag und Begegnung mit Manfred Göbel

Als Abenteurer der Nächstenliebe setzt sich Manfred Göbel seit 30 Jahren für die Armen und Ausgegrenzten in Brasilien ein. 80.000 Leprapatienten konnte er als Mitarbeiter der deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe heilen.

Er lebt gefährlich in Cuiaba, der Hauptstadt des Bundesstaates Mato Grosso. Über 100.000 Menschen vegetieren in Slums. 330 Morde im Jahr. Bewaffnete Überfälle sind an der Tagesordnung. Göbel berichtet von mehr als 10.000 neuen Leprafällen und 14.000 Tuberkulose-Fällen im vergangenen Jahr. Besorgniserregend ist die hohe Zahl von Neuerkrankungen bei Kindern. Das deutet darauf hin, dass Lepra immer noch sehr aktiv ist und viele Erwachsene an Lepra erkrankt sind, jedoch nicht behandelt werden.

Auch Manfred Göbels Frau Marisa arbeitet als Haut- und Lepraärztin. Eine aufreibende Arbeit, denn sie ist eine der wenigen Ärzte, die bereit sind, Lepra zu behandeln. Viele Ärzte wollen Lepra nicht behandeln, weil man „damit kein Geld verdienen kann und die Privatpatienten vertreibt”.

Neben der Behandlung von Lepra und Tuberkulose organisiert Göbel Aufklärungskampagnen zur Früherkennung der Krankheiten, sorgt sich um die Ausbildung von medizinischem Personal und um die soziale Rehabilitierung. In den Armenvierteln der Stadt Varzea Grande hat er fünf Tagestätten eingerichtet, wo mehr als 1.000 Kinder und Jugendliche betreut werden. Sie gehen halbtags in die Schule und halbtags werden sie hier betreut und erhalten drei Mahlzeiten - für viele die einzige Möglichkeit ihren Hunger zu stillen, denn zu Hause gibt es nichts.