Christian Urban ist in Vorarlberg kein Unbekannter. 2016 hat er sein Erstlingswerk, den Abenteuerroman „Habadabaduga“, im Eigenverlag herausgebracht. Illustriert hat das Buch der Grafiker Hugo Ender, die Typografie besorgte René Dalpra. Im KirchenBlatt-Gespräch erzählt Urban, wie die Geschichten rund um den Titelhelden Habadabaduga entstanden sind.

Dietmar Steinmair

Herr Urban, „Habadabaduga“ ist Ihr erstes Buch. Wie entstand es und wo begegneten Sie dem 17-jährigen Abenteurer Habadabaduga zum ersten Mal?
Christian Urban: Ich habe selbst drei Kinder, denen ich vor dem Einschlafen immer eine Kurzgeschichte vorgelesen habe. Irgendwann gingen mir die Geschichten aus und da erfand ich die Figur Habadabaduga. Das war vor etwa 20 Jahren. Später habe ich die Stories aufgeschrieben. Am Anfang waren es vier, fünf abgeschlossene kurze Geschichten. Irgendwann kam dann die Idee, ein richtiges Buch daraus zu machen. Mit „Habadabaduga“ habe ich dann vor 12 Jahren begonnen und immer an den Wochenenden und in meiner Freizeit geschrieben - ich habe mir also lange Zeit gelassen. Schlussendlich ist das Buch dann über 250 Seiten stark geworden.

Hatten Ihre Kinder, denen Sie die Geschichten erzählten, Einfluss auf den Fortgang der Geschichte?
Urban: Nein, eigentlich nicht. Aber durch ihre Fragen haben sie mir geholfen, die Charaktere der Hauptfiguren besser zu definieren.

Von Beruf sind Sie Reiseberater. Inwieweit haben Ihnen Ihre Reisetätigkeiten beim Erzählen und Schreiben geholfen?
Urban: Das hat mir auf alle Fälle geholfen. Das Abenteuer spielt ja im „Meer der tausend Inseln“. Durch meinen wunderbaren Beruf als Reiseberater bin ich schon viel auf der Welt herumgekommen und durfte einige der schönsten Plätze unseres Planeten besuchen. Für die „springende Insel“ zum Beispiel dienten der Bryce Canyon in den USA und die Gegend um Krabi in Thailand als Vorlage. Man tut sich da viel leichter, wenn man - auch für ein fiktionales Buch - reale Plätze als Ideen im Kopf hat.

Ihr Buch wurde von Hugo Ender eindrücklich illustriert. Wie kam es zur Zusammenarbeit?
Urban: Hugo und ich sind beide beim Spielkreis Götzis. Hugo war jahrelang unser Kulissenmaler. In einer Bäckerei habe ich dann Karikaturen von ihm gesehen und ihn spontan gefragt, ob er mir mein Buch illustrieren möchte.
Er hat dann zuerst das Buch gelesen und war sofort begeistert. Als er dann die so genannte „Schabkartontechnik“ ins Spiel brachte und mir einige Beispiele gezeigt hat, stand für uns fest, dass diese Art von Illustrationen perfekt zu meiner Abenteuergeschichte passen würde.
Als er mir dann die ersten vier Entwürfe gezeigt hat, war ich einfach nur platt. Die Bilder sind allesamt fantastische Meisterwerke geworden. Hugo hat über 500 Stunden dafür aufgewendet.

Wird es eine Fortsetzung der Geschichte geben?
Urban: Die Idee für den zweiten Teil habe ich bereits im Kopf - und wenn es sich zeitlich ausgeht, werde ich diesen Herbst damit beginnen. Viele Kinder haben mir schon gesagt, dass sie sich auf eine Fortsetzung freuen würden. Der größte Antrieb dafür sind dann Aussagen wie: „Mein Sohn liest sonst gar nicht, aber dieses Buch hat er verschlungen!“ …
Vielen Dank für das Gespräch!

Zum Buch

Christian Urban:
Habadabaduga. Im Meer der tausend Inseln.
Illustriert von Hugo Ender. Eigenverlag 2016, 255 Seiten, gebunden. Euro 22,80.

Habadabaduga ist ein Fantasy-Abenteuerroman. Er handelt vom siebzehnjährigen Habadabaduga und seinem Freund Mamawarti, die in Petraqua, der Hauptstadt des Meeres der tausend Inseln, leben. Als Habadabadugas Vater samt Crew und Schiff vom Piraten Celex entführt werden, wird Habadabaduga, der die Kunst des Kartenlesens erlernt hat, auf die Explorantica, Flaggschiff Petraquas, beordert. Gemeinsam mit Kapitän Nonac und Mamawarti macht sich Habadabaduga auf die Jagd nach Celex. Dabei begegnet er Octopocos, springenden Inseln, Feuerbergen, Höhlenbeißern und weiteren erstaunlichen Kreaturen …
Das Buch ist im ausgewählten Buchhandel sowie beim Autor selbst erhältlich:

(aus dem KirchenBlatt Nr. 34 vom 24. August 2017)