... damit das Weihnachtsfest gelingt

Wie gelingt Ihr Weihnachtsfest?

Pfarrer_feursteinPfr. Otto Feurstein, Dornbirn: Mein Weihnachten gelingt, wenn ich im Advent Schritte gehe, wenn Wahrheit Wahrheit bleibt und Lüge Lüge, wenn es einen Zusammenhang gibt zwischen den Kerzen des Adventkranzes, den Hinweiskerzen des Christbaumes und dem Neugeborenen in der Krippe, wenn der Menschgewordene mich inspiriert, wie und wem ich Freude schenken kann.
Sr. Maria-Stella

Sr. Maria Stella, Mariastern - Gwiggen: Das Fest der Menschwerdung unseres Herrn selber ist mir Geschenk. Für mich „gelingt“ Weihnachten, wenn ich, durch dieses Geschenk ermutigt, mein Mensch werden in die Hand nehme, ermutigt auch durch das Kommen Gottes in unsere Welt, erfüllt und getragen von seiner Liebe, die mir in den liturgischen Texten der Advents- und Weihnachtszeit begegnet. Eine Begegnung mit mir, die mich öffnet für andere ...

Köck HelmutHelmut Köck, Frastanz: Schon im Advent versuche ich, keine Hektik, keinen Konsumzwang, sondern Ruhe und  Besinnlichkeit in den Vordergrund zu stellen. Das Weihnachtsfest soll von der Vorfreude auf die Geburt Christi  geprägt sein. Am Heiligabend möchte ich die Alltagssorgen vergessen, einen ausgedehnten Winterspaziergang machen, den Christbaum und die Krippe schmücken und dann das traditionelle festliche Essen im Kreise der Familie genießen.

 

 

Toplek_Begle_isabelleIsabell Toplek-Begle, Dornbirn: Ein Kollege erzählte mir, dass er Weihnachten mit seiner Frau und den sechs Kindern ohne Druck und Aufgedrehtheit feiere. Er meinte: „Es ist möglich, sich zu Weihnachten dem Wesentlichen zuzuwenden.“  Bei ihm gibt es am Heiligen Abend ein gemütliches Essen und eine Andacht um den Christbaum, Bescherung sei am 25. nach dem Frühstück. Mir wurde bewusst, dass ich mich nach solchen Weihnachten sehne.

Weihnachten verschwimmt so leicht. 
Damit es klarer wird, muss man die richtigen Schritte tun. Fernab von Kitsch und Shoppingstress warten Lieder und Bräuche darauf, auf ungewöhnliche Weise neu entdeckt zu werden. Wer sie ernst nimmt, wird mit einer Kraft ausgestattet, die zu einem neuen Weihnachtsfest führt. Ob in der Familie oder als Single, sie haben es selber in der Hand, wie das Fest gefeiert werden soll.

Den anderen Einstieg finden. Es fasziniert umso mehr, je schlichter gefeiert wird. Weihnachten meint den Einstieg Gottes in unsere Welt. Zugleich stiften die Lieder und Bräuche des Advent zum Ausstieg aus dem langweiligen Geklingel der Geschäftigkeit an. Denn mit Weihnachten  hört das Mitläufertum der Menschen auf. Weihnachten nimmt den einzelnen Menschen ernst. Dieses Fest bringt zum Ausdruck, dass Gott ein individueller Mensch wird.

Weihnachten immer neu feiern. Das Kind in der Krippe will nicht unsere sentimentalen Seiten wecken. Das Kind in der Krippe hat vielmehr Fragen an jeden Menschen: Wo stehst du? Hast du eine eigene Meinung? Weißt du, was in dir steckt? Wer Weihnachten immer wieder neu feiert, kommt voran auf dem Weg zum vollen Menschsein. Die Lieder und Bräuche bringen in vielen Variationen die Freude darüber zum Ausdruck, wie wichtig der Mensch ist, wo doch Gott selbst Mensch wird.        Br. Paulus Terwitte
(aus: Br. Paulus Terwitte / M. C. Leitschuh.  Trau dich, Weihnachten neu zu entdecken. Herder 2008.  ISBN 978-3-451-30087-5)