Anlässlich der Jahreshauptversammlung 2014 legte Josef Rauch die Obmannschaft der Katholischen Arbeiternehmer-Bewegung Vorarlberg (KAB) in jüngere Hände. Der neue Obmann Walter Hollenstein möchte mit dem zukünftigen Programm gezielt auch Jüngere ansprechen.

Bild: Walter Hollenstein  (links) wird neuer Obmann, während Josef Rauch sich nach 50 Jahren Leitungsfunktion auf die Betreuung von KAB-Veranstaltungen konzentriert. Die KAB Vorarlberg zählt derzeit ca. 1100 Mitglieder.

Wolfgang Ölz

Die Jahreshauptversammlung der KAB im Kolpinghaus Götzis vermittelte den Eindruck, dass hier eine engagierte Runde versammelt ist. Nach einer kurzen Einleitung von Josef Rauch berichteten die unterschiedlichen Arbeitskreis-Leiter von ihrer Tätigkeit, die vor allem in der Organisation von Veranstaltungen in ihrem jeweiligen Themenfeld besteht (siehe Randspalte). Politische Lobbyarbeit für kirchliche Anliegen wie den Freien Sonntag, so wie man das etwa aus Ostösterreich kennt, betreibt die KAB Vorarlberg nicht. Ihr Ziel ist es, die Menschen durch die Teilnahme an ihrem Bildungs- und Freizeitprogramm zu eigenverantwortlichem, solidarischem Handeln anzuregen.

Gemeinsame Ideale verfolgen

Nun stand ein Generationswechsel bei der KAB an. Für Josef Rauch sind, rückblickend auf ein halbes Jahrhundert, vor allem „die Gemeinschaft, die Leute, die man kennenlernt, gemeinsam auf ein Ziel zugehen, gleiche Ideale verfolgen“, die schönsten Erfahrungen. Während in den Anfangsjahren nach der Gründung durch Emil Bonetti im Jahr 1957 vor allem die schwierige Situation der Arbeitnehmer/innen im Vordergrund stand, wurden ab den 80er-Jahren vermehrt Familien angesprochen. In seiner „Pension“ als Obmann der KAB betreut Josef Rauch weiterhin drei Veranstaltungen, nämlich den Jakobsweg nach Einsiedeln, eine Radwoche und eine Seniorenreise an den Gardasee.

Jüngere und Frauen gezielt ansprechen

Walter Hollenstein war bereits 14 Jahre Obmann der KAB, hatte sich aber zwischenzeitlich aus beruflichen Gründen zurückgezogen, und ist nun wieder der neue, alte Obmann. Er ist als Kind mit der KAB aufgewachsen, als kleiner Bub ist er schon mit den Eltern mit der KAB auf Urlaub gefahren. Klar ist, dass der Weggang von Josef Rauch eine große Lücke hinterlässt. Walter Hollenstein dazu: „Wir als Vorstandsteam müssen dadurch neue Wege gehen.“ Wie die KAB  jüngere Leute ansprechen will, ist noch in der Überlegungsphase. Neue Medien wie Facebook sollen jedenfalls dabei helfen, Jungfamilien neu einzubinden. Angedacht ist auch die Idee, den Vorstand mit Frauen zu erweitern. Die Kooperation mit dem Gesellschaftspolitischen Stammtisch wird fortgesetzt werden. 

ZUR SACHE

Die Arbeitskreise

Hans Kremmel leitet den Arbeitskreis Jakobsweg.

Elisabeth Maurer betreut den aktivsten Arbeitskreis, nämlich den für Bildung. Veranstaltungen im Bereich Erziehung, Gesundheit, Gesellschaftspolitik und Spiritualität werden angeboten.

Der kreative Arbeitskreis führt im Frühjahr und im Herbst die Werkausstellung durch, bei der sich Interessenten für die verschiedenen Kurse anmelden können. Sabine Söhnel betreut die Werktagung am 1. Adventsonntag und am 4. Fastensonntag und

Peter Ratt ist für den Arbeitskreis Solidarität zuständig, der rund 5000 Euro für Projekte in den Ländern des Südens gesammelt hat.

Wichtig ist auch der Arbeitskreis „Urlaub und Freizeit“, der in die Erholungsphasen christliche Elemente einstreut.