Kloster Mehrerau: Dr. Karl Heinz Lauda über das Goldene Priesterjubiläum von Pater Nivard Huber

Mitte August feierte der langjährige Klosterverwalter und Direktor des Mehrerauer Privatgymnasiums Mag. P. Nivard Huber das Goldene Priesterjubiläum und seinen 75. Geburtstag.  Altabt Dr. Kassian Lauterer betonte in der Laudatio, dass P. Nivard an seiner Seite maßgeblich zur positiven Entwicklung der Mehrerau in den letzten Jahrzehnten beigetragen hat.

P. Nivard wuchs in Satteins auf. Schon in jungen Jahren kam er über Vermittlung des damaligen Pfarrers ins Mehrerauer Gym-nasium, nachdem im ursprünglich für ihn vorgesehenen Paulinum in Schwaz kein Platz mehr frei war. Der Weg als Priester und Ordensmann war zu diesem Zeitpunkt noch keineswegs vorgezeichnet. Den kleinen Josef, so sein Taufname, beeindruckten einige Mehrerauer Geistliche sehr, unter ihnen der langjährige Klosterbibliothekar und Gymnasialdirektor P. Bruno Griesser. 

Lernen von Vorbildern. „Menschenfreundlich, bescheiden und blitzgescheit“, so charakterisiert P. Nivard im Rückblick seine bevorzugten Lehrer. Vielleicht war es ihr Vorbild, die ihn diesen Weg gehen ließen. Noch als Schüler, Anfang der fünfziger Jahre, trat P. Nivard in das Noviziat des Klosters ein. Hier traf er auf einen anderen Novizen, den späteren Abt Kassian Lauterer. Nach der Grundausbildung im Kloster folgten Studien der Theologie im schweizerischen Fribourg sowie der Mathematik und Leibeserziehung in Innsbruck. Die Lehramtsstudien empfahlen ihn für den Schuldienst, den er bis zu seiner Pensionierung 1999 ausübte.

Bescheiden geblieben. Mitte der siebziger Jahre übernahm P. Nivard die Klosterverwaltung. Diese Tätigkeit übte er bis vor wenigen Wochen aus. Von 1981 bis 1999 war er gleichzeitig auch Direktor des Privatgymnasiums Mehrerau. Es bleibt ein Geheimnis, wie er diese kräfteraubenden Jobs über so viele Jahre in der für ihn typischen Gewissenhaftig-keit und Besonnenheit ausüben konnte. Die Bilanz von P. Nivard als Klosterverwalter und Schuldirektor ist eindrücklich, doch davon spricht er wenig, da er bescheiden geblieben ist und Erfolge stets auf das Konto der Gemeinschaft verbucht.

Auch Erzieher und Seelsorger. Vom Neubau der Schule Mitte der Neunzigerjahre über die vollständige Neuausrichtung der klösterlichen Betriebe bis hin zu Komplettrenovierung des Sanatoriums und Neuordnung der Bibliothek, alle diese großen Projekte tragen neben Altabt Kassian auch die Handschrift von P. Nivard. Er wird nicht müde zu betonen, dass das ohne das Zutun der öffentlichen Hand und dem Kloster liebevoll verbundener Menschen nicht möglich gewesen wäre. Viele ehemalige Schüler und Lehrerkollegen schwärmen noch heute, wenn von P. Nivard die Rede ist. „Ohne P. Nivard wäre ich in der Gosse gelandet“, sagt ein ehemaliger Zögling, der heute eine Spitzenfunktion im öffentlichen Dienst bekleidet. Ein früherer Lehrerkollege bringt auf den Punkt, was diesen Zisterziensermönch insbesondere auch als Erzieher und Seelsorger stets auszeichnete: „P. Nivard ist von Liebe geführt. Das erfordert Taten, keine großen Worte.“

www.mehrerau.at