Vom 11. bis 17. Mai bereisten KirchenBlatt-LeserInnen die Provence. Abseits der üblichen Reiseroute, nämlich auf der Rue de Napoléon, verlief schon die Hinfahrt. Auch das Programm und die Begleitung unterschieden sich von üblichen Touristenreisen, das Land wurde in seiner ganzen kulturellen, spirituellen und kulinarischen Vielseitigkeit erforscht. Eben eine echte KirchenBlatt-Reise.

Die Landschaft

Es war die „Route de Napoleon“, die die Reisenden an ihr Ziel führte, jener Weg, den Napoleon auf seiner Flucht von der Insel Elba als Route nach Paris gewählt hatte. Sie verläuft parallel zur Hauptverbindung, ist auch heute weniger frequentiert und legt die Weite des Landes, die nicht endenden Laubwälder und baulichen Schönheiten frei. Ganz im Kontrast dazu stand das „Grand Canyon du Verdon“. Die Fahrt entlang der bis zu 700 Meter tiefen Schluchten verlangte von den Businsassen Schwindelfreiheit und einen stabilen Magen. Ebenso imposant und von ganz anderer Schönheit zeigte sich das Land bei der Rückfahrt. Sie führte entlang der Cote d’Azur auf einer Küstenstraße, die immer wieder den Blick auf das Meer öffnete und mit ihren riesigen Brücken beeindruckte.

Bauwerke

Die Vielzahl und die immense Größe der Gotteshäuser in dieser Gegend lösten immer wieder Erstaunen aus. In ihren Steinen hat sich sowohl geistliche als auch politische Geschichte niedergelassen. Sie erzählten von Hochblüten klösterlichen Lebens, aber auch von deren Zu-Ende-Gehen, von staatlicher Enteignung und von „Umwidmungen“ von Gebäuden. So war auch die Unterkunft der Reisegruppe einst ein Kloster gewesen, die hohen Räume zeugen heute noch davon. „Als schönste Basilika der Welt“ bezeichnete im 15. Jahrhundert der Feldkircher Hieronymus Münzer jenes Bauwerk, das zum damaligen Kloster gehörte. Eine Bodenplatte vor dem Gotteshaus bekundet noch heute die Reise des Feldkircher Arzt und Geografen  in das ferne Land. Aber nicht nur „alte“ Steine wurden betrachtet, auch zeitgenössische Bauwerke standen am Programm. So zeigten sich in Aix en Provence und in Marseille die modernen Gesichter des heutigen Frankreichs.

Begleitung

Die Hinfahrt verbrachte Walter Buder als Reiseleiter stehend. Von Sitz zu Sitz begrüßte er die Mitreisenden, fragte nach dem „Woher“ und knüpfte Kontakt. Mit seinem historischen und theologischen Wissen, vor allem aber mit seiner Leidenschaft und poetischen Sprache verschaffte er den Reisenden Zugänge zu Landschaft und Kunst. Etwas zurückhaltender, deshalb aber nicht weniger wirkungsvoll, zeigte sich der spirituelle Begleiter, Pfr. Jodok Müller. Mit seiner einfachen und herzlichen Art war er mit dabei, gestaltete Andachten im Bus und in uralten Gotteshäusern und brachte mit seinem Humor die Gruppe immer wieder zum Lachen.

Erlebnis

Die Gruppe fand sich gut, waren doch die TeilnehmerInnen auf einer ähnlichen „Wellenlänge“. So wurde die Reise zu einem angenehmen und anregenden Miteinander. Die Erinnerungen werden noch lange nachhallen und besonders in „kalten“ Zeiten ein wenig Wärme aufkommen lassen.