Das Krippenmuseum in Dornbirn Gütle besticht durch die Vielfalt an Krippen, die gezeigt werden. Krippen aus Italien, Spanien, Südamerika, Afrika, China oder Korea zeigen, wie auf der ganzen Welt Krippen gebaut werden. Seit einem Jahr gibt es auch eine riesige Passionskrippe, die die Leidensgeschichte Jesu darstellt. Das KirchenBlatt sprach mit Museumsleiter Armin Wohlgenannt.

Bild rechts: Armin Wohlgenannt zeigt einen Teil der monumentalen Passionskrippe.

Wolfgang Ölz

Die Idee für ein Krippenmuseum ist nach einem Ausflug des Dornbirner Krippenvereins nach Italien vor ca. dreißig Jahren entstanden. Nachdem der Krippenverein in Bergamo das dortige Krippenmuseum gesehen hatte, sagten sich die Dornbirner Krippenbauer auf der Heimreise im Auto: „Was die Italiener können, können wir auch.“ So begannen die Dornbirner damit, Krippen zu sammeln, und zwar aus der ganzen Welt.

Den drei, vier Krippenarten, wie sie hierzulande gemacht werden, wurden auf hohem handwerklichem bis künstlerischem Niveau internationale Krippen hinzugefügt. Zuerst wurde Krippen aus Europa, aus Spanien und Italien, gesammelt, und dann auch aus Übersee: Südamerika, Afrika, China und „aller Herren Länder“. Aus jedem Kontinent haben die Dornbirner mindestens eine Krippe. Armin Wohlgenannt besucht aus diesem Grund die Weltkrippenkongresse, die alle vier Jahre stattfinden. Krippenfachleute, die schon zahlreiche Krippenmuseen gesehen haben, staunen immer wieder über die Vielfalt im Krippenmuseum Dornbirn. Vor zehn Jahren kam es dann zur Eröffnung des Krippenmuseums. In diesen zehn Jahren haben ca. 100.000 Besucher/innen  die Krippenausstellung gesehen.

Verschiedene Arten von Krippen
Ausgestellt sind ca. 110 Krippen, aber der Verein besitzt insgesamt an die 200 Krippen, die immer wieder in unterschiedlichen Zusammenstellungen gezeigt werden. Dazu gibt es verschiedene Arten von Krippen, etwa die alpenländische Krippe, die einen nachgebauten Holzstadel oder ein Haus zeigt. Dann gibt es die orientalische Krippe, deren Figuren und Landschaften das Flair des Nahen Ostens ausstrahlen. Des Weiteren sogenannte Wurzelkrippen, bei denen sich die Krippenfiguren um eine bizarre natürliche Holzform gruppieren. Besonders beliebt sind zur Zeit die Laternenkrippen. Hier besteht der Reiz darin, dass das Krippengebäude in die kleine Form einer Laterne gebaut wird. 

Passionskrippe als neuer Publikumsmagnet
Ein besonderes und monumentales Glanzstück des Krippenmuseums ist die 16 Quadratmeter große Fastenkrippe, die erst seit Mai dieses Jahres gezeigt wird. Diese Passionskrippe zeigt das Leiden Christi von der Ölbergszene bis zur Grablegung. Die extra für das Krippenmuseum geschaffene Krippe stammt von einem italienischen Krippenbauer namens Antonio Pigozzi, den Armin Wohlgenannt für den besten Krippenbauer der Welt hält. Die Bauzeit für die Krippe im südländischen Stil lag bei ca. einem Jahr, und der Preis dürfte dem eines Kleinwagens entsprechen.
Anstelle der Betlehem-Szenerie suchte das Krippenmuseum eine Passionskrippe aus, weil man so eine Krippe in Europa sehr selten sieht. Die 87 Figuren für die Passionskrippe wurden extra von der Firma Heide im Grödnertal in Südtirol hergestellt.

Weihnachtsbotschaft und Krippenbau
Der Träger des Krippenmuseums ist der Krippenbauverein Dornbirn. Es gibt neun ehrenamtliche Mitarbeiter, die im Museum Dienst tun. Der Krippenbauverein wurde 1924 gegründet. Der Raum des jetzigen Krippenmuseums war früher der Pferdestall der Firma F.M. Hämmerle.
Die Weihnachtsbotschaft und damit ein christliches Moment hängen mit dem Krippenbauen ursächlich zusammen, wenn auch nicht jeder, der sich eine Krippe anschaut oder gar eine Krippe baut, notwendig eine christliche Gesinnung hat, wie Armin Wohlgenannt bemerkte.

Internationales Krippenmuseum Dornbirn

Das Krippenmuseum ist in Vorarlberg und dem Bodenseeraum ein Unikat. Das Gebäude befindet sich in einem ehemaligen, über hundert Jahre alten Pferdestall.
Das Museum wurde am 1. Mai 2003 nach elfmonatiger Umbauzeit eröffnet.

Krippenshop
Im Museum befindet sich ein Krippenshop. Hier gibt es alles rund um die Krippe: Krippen, Figuren und Kleinzubehör.

Öffnungszeiten
1. Mai bis 6. Jänner, Dienstag bis Sonntag,
10 - 17 Uhr.
Für Gruppen ab 20 Personen wird zu jeder Jahreszeit geöffnet.

Adresse
Dornbirn, Gütle 11c
T 05572 200632
www.krippenmuseum-dornbirn.at