„Beziehung und Familie“ nennt sich in der Pfarre Lochau jenes Team, das sich um Anliegen von Eltern und Kindern kümmert. Die Vorgangsweise ist dabei prozess- und ressourcenorientiert: Es wird geschaut was es braucht, und getan, was möglich ist.

Patricia Begle

Als vor rund sechs Jahren der Arbeitskreis „Ehe und Familie“ in „Pension“ ging, sah sich der Pfarrgemeinderat (PGR) der Pfarre Lochau vor der Aufgabe, einen Ersatz dafür zu finden. Fünf Frauen aus der Pfarre wurden angefragt. 2011 gründeten sie das Team „Beziehung und Familie“. Zwei der Frauen erklärten sich zudem bereit, im PGR mitzuarbeiten. So war der Austausch mit und die Unterstützung durch den PGR gesichert.

Kontakt knüpfen. Das Team beginnt mit seiner Arbeit ganz am Anfang, bei der Geburt eines Kindes. Die Eltern erhalten einem Willkommensbrief, in dem auch ein Besuch angeboten wird. Rund zwei Drittel freuen sich darüber und nehmen an. „Das ist ein sehr niederschwelliges Angebot, denn für manche Eltern wäre es zu viel, wenn der Pfarrer käme“, erläutert Pfr. Gerhard Mähr.
Stattdessen kommt eine der Frauen aus dem Team am Nachmittag vorbei. Ganz selbstverständlich nimmt sie ihre eigenen Kinder mit. Das ist nicht nur organisatorisch leichter, sondern schafft auch gleich eine andere Atmosphäre - jene der Verbundenheit. Beim Besuch wird vorgestellt, welche Angebote für Kinder und Familien es in der Pfarre gibt, gegebenenfalls werden Fragen zur Taufe geklärt. Vor allem aber geschieht beim Besuch eines: Es werden Kontakte geknüpft.

Für die Menschen da sein. „Uns geht es um die Frage, was wir Menschen für ihr Leben geben können“, erklärt Judith Zortea, eine der engagierten Frauen und PGR-Mitglied. Um das herauszufinden, probiert die Gruppe einfach aus. Was nicht ankommt, wird verändert oder weggelassen. Es kommt vor, dass sich besuchte Eltern mitengagieren oder sogar eine neue Idee umsetzen, wie den Mutter-Baby-Treff, der in Kürze startet. Das Team unterstützt, wo es dies braucht. Richtungsgebend beim Entwickeln von Neuem sind natürlich auch die eigenen Bedürfnisse. So gestalten die Frauen dieses Jahr schon zum zweiten Mal am Karsamstag-Nachmittag eine Osterfeier für Kleinkinder. Oder sie treffen sich im Team alle zwei Monate zur gemeinsamen Bibelrunde. Auch das ist mit der Zeit entstanden.

Zur Sache

Räume für Kinder und Familien
Die Pfarre Lochau ermöglicht Kindern auf unterschiedliche Art und Weise Zugänge zum christlichen Glauben.

Liturgie. Einmal im Monat wird der Gottesdienst speziell für Kinder gestaltet. Dabei wechseln sich Familiengottesdienst und Jesusfeier ab. Zweitere richtet sich an Kleinkinder: Eine Bibelstelle wird mit Symbolen, Liedern und Geschichten kindgemäß erzählt. Ab und zu sind die Kinder nach dem Familiengottesdienst zum Kasperltheater eingeladen. Ein echtes Highlight!

Sakramente. Die Vorbereitung zur Erstkommunion ist sehr intensiv, von Weg-Gottesdiensten bis zu Gemeinschaftstagen. In der dritten Klasse steht der Versöhnungsgottesdienst im Mittelpunkt, in der vierten dann die Beichte. Dabei gibt es eine gute Zusammenarbeit zwischen Religionsunterricht und Pfarre.

Ministrant/innen. Rund 50 Minis gehören zur Pfarre Lochau. Alle zwei bzw. vier Wochen treffen sie sich zur Gruppenstunde. Das Sommerlager gehört ebenso zum Mini-Leben wie Ausflüge oder Schnitzelessen.

Chöre. „Trampeltiere“ nennt sich der Kinderchor, der Kindern ab der 2. Klasse offen steht. Die Singenden treffen sich wöchentlich zur Probe. Nach der 4. Klasse wechseln die Singbegeisterten in den Jugendchor „Young Feeling“.

Jahreskreis. Um die großen christlichen Feste mit allen Sinnen zu erleben, treffen sich Groß und Klein im Advent und in der Fastenzeit zum Familienbasteln.

www.pfarre-lochau.at

(Aus dem KirchenBlatt Nr. 7 vom 16. Februar 2017)