Ein Zeichen des Bundes hat Gott gegeben. Einen Bogen zwischen die Wolken gesetzt. Sein Bündnis trägt. Auch in den Versuchungen des Lebens.

1. Fastensonntag – Lesejahr B, 18. Februar 2018
Wort zum Sonntag von Mag. Maximilian Pühringer OPraem

1. Lesung
Genesis 9,8–15

Gott sprach zu Noach und seinen Söhnen, die bei ihm waren: Ich bin es. Siehe, ich richte meinen Bund auf mit euch und mit euren Nachkommen nach euch und mit allen Lebewesen bei euch, mit den Vögeln, dem Vieh und allen Wildtieren der Erde bei euch, mit allen, die aus der Arche gekommen sind, mit allen Wildtieren der Erde überhaupt. Ich richte meinen Bund mit euch auf: Nie wieder sollen alle Wesen aus Fleisch vom Wasser der Flut ausgerottet werden; nie wieder soll eine Flut kommen und die Erde verderben. Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und den lebendigen Wesen bei euch für alle kommenden Generationen: Meinen Bogen setze ich in die Wolken; er soll das Zeichen des Bundes werden zwischen mir und der Erde. Balle ich Wolken über der Erde zusammen und erscheint der Bogen in den Wolken, dann gedenke ich des Bundes, der besteht zwischen mir und euch und allen Lebewesen, allen Wesen aus Fleisch, und das Wasser wird nie wieder zur Flut werden, die alle Wesen aus Fleisch verdirbt.

2. Lesung
1 Petrus 3,18–22

Denn auch Christus ist der Sünden wegen ein einziges Mal gestorben, ein Gerechter für Ungerechte, damit er euch zu Gott hinführe, nachdem er dem Fleisch nach zwar getötet, aber dem Geist nach lebendig gemacht wurde. In ihm ist er auch zu den Geistern gegangen, die im Gefängnis waren, und hat ihnen gepredigt. Diese waren einst ungehorsam, als Gott in den Tagen Noachs geduldig wartete, während die Arche gebaut wurde; in ihr wurden nur wenige, nämlich acht Menschen, durch das Wasser gerettet. Dem entspricht die Taufe, die jetzt euch rettet. Sie dient nicht dazu, den Körper von Schmutz zu reinigen, sondern sie ist eine Bitte an Gott um ein reines Gewissen aufgrund der Auferstehung Jesu Christi, der in den Himmel gegangen ist; dort ist er zur Rechten Gottes und Engel, Gewalten und Mächte sind ihm unterworfen.

Evangelium
Markus 1,12–15

Und sogleich trieb der Geist Jesus in die Wüste. Jesus blieb vierzig Tage in der Wüste und wurde vom Satan in Versuchung geführt. Er lebte bei den wilden Tieren und die Engel dienten ihm.
Nachdem Johannes ausgeliefert worden war, ging Jesus nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!

Wort zum Sonntag

Wort z. Sonntag Feb 2108Mag. Maximilian PÜHRINGER OPraem
Prämonstratenser Chorherr des Stiftes Schlägl,
Pfarradministrator in Oberkappel

In Teufels Küche

Jedes Jahr am 1. Fastensonntag erleben wir einen Jesus, der in Teufels Küche geraten ist. Der fastende Jesus wird nach vierzig Tagen und Nächten vom Teufel in Versuchung geführt. „In Teufels Küche“ ist ein mittelalterlicher Ausdruck dafür, dass jemand in großen Schwierigkeiten ist. Menschen geraten in Schwierigkeiten. Auch der glaubende Mensch wird nicht verschont, selbst Jesus ist es so gegangen. Die Schwierigkeiten sind da, das ist ein Faktum. Aber es bleibt die Frage, wie ich mit ihnen umgehe.
Habe ich den Mut, einmal mit den Verhältnissen zu brechen, bevor ich durch sie gebrochen werde?
Der Evangelist Markus erzählt uns – im Gegensatz zu den anderen Evangelisten – nicht, wie die Versuchungen konkret ausgesehen haben. Vielleicht dürfen wir das als Spielraum interpretieren, uns die Frage nach unseren Versuchungszusammenhängen zu stellen. Was Markus uns jedoch erzählt, ist, dass „Jesus bei den wilden Tieren lebte und die Engel ihm dienten“.
Mitten in der Wüste, mitten im Ort der Versuchung, wird etwas vom verlorenen ­Paradies sichtbar. Wüste, Versuchung und Paradies treffen zusammen. Ist das nicht die Realität des Lebens schlechthin? Wir erleben Wüste, erleben Versuchung, und trotzdem blitzt immer wieder das Paradies durch. Freilich braucht der Mensch ­einen Blick für das Paradiesische im Leben, braucht er heilsoptimistische Augen und vor allem heilsoptimistische Einstellung. So gerät er nicht in Teufels Küche.

Zum Weiterdenken
Wie reagiere ich in meinem Leben auf Schwierigkeiten? Kann ich inmitten einer Welt, die geprägt ist von Versuchungs- und Wüstenerfahrungen, Lichtblicke des Paradieses entdecken?

 

Zeige mir, HERR, deine Wege,
lehre mich deine Pfade!

Führe mich in deiner Treue und lehre mich;
denn du bist der Gott meines Heils.
Auf dich hoffe ich den ganzen Tag.

Gedenke deines Erbarmens, HERR,
und der Taten deiner Gnade;
denn sie bestehen seit Ewigkeit!

Gedenke nicht meiner Jugendsünden und meiner Frevel!
Nach deiner Huld gedenke meiner, HERR, denn du bist gütig!

Der HERR ist gut und redlich,
darum weist er Sünder auf den rechten Weg.

Die Armen leitet er nach seinem Recht,
die Armen lehrt er seinen Weg.

Antwortpsalm aus Psalm 25