Mit Christus hat sich das Wertgefüge der Welt verändert – nicht mehr Tod und Vernichtung haben das letzte Wort, sondern Leben, liebende Hingabe, leuchtendes Vorbild: Alle können sich seiner rettenden Tat zugesellen!

34. Sonntag im Jahreskreis / Christkönigssonntag – Lesejahr A, 26. November 2017
Wort zum Sonntag von Elisabeth Wertz

Evangelium
Matthäus  25,31–46

Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden vor ihm versammelt werden und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken.
Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, empfangt das Reich als Erbe, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist! Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben oder durstig und dir zu trinken gegeben? Und wann haben wir dich fremd gesehen und aufgenommen oder nackt und dir Kleidung gegeben? Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. Dann wird er zu denen auf der Linken sagen: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist!
Denn ich war hungrig und ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir keine Kleidung gegeben; ich war krank und im Gefängnis und ihr habt mich nicht besucht. Dann werden auch sie antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder fremd oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen? Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan. Und diese werden weggehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber zum ewigen Leben.

1. Lesung
Ez  34,11–12.15–17

Denn so spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich selbst bin es, ich will nach meinen Schafen fragen und mich um sie kümmern. Wie ein Hirt sich um seine Herde kümmert an dem Tag, an dem er inmitten seiner Schafe ist, die sich verirrt haben, so werde ich mich um meine Schafe kümmern und ich werde sie retten aus all den Orten, wohin sie sich am Tag des Gewölks und des Wolkendunkels zerstreut haben.
Ich, ich selber werde meine Schafe weiden und ich, ich selber werde sie ruhen lassen – Spruch GOTTES, des Herrn. Das Verlorene werde ich suchen, das Vertriebene werde ich zurückbringen, das Verletzte werde ich verbinden, das Kranke werde ich kräftigen. Doch das Fette und Starke werde ich vertilgen. Ich werde es weiden durch Rechtsentscheid. Ihr aber, meine Herde – so spricht GOTT, der Herr –, siehe, ich sorge für Recht zwischen Schaf und Schaf.

2. Lesung

1 Kor  15,20–26.28

Wort zum Sonntag

Wort zum So Nov 2017Elisabeth Wertz
hat Religionspädagogik studiert und
arbeitet als Religionslehrerin und Pastoralassistentin
in Pinkafeld (Südburgenland).
Die Autorin erreichen Sie unter

Taten sprechen lassen

An den vergangenen drei Sonntagen haben wir Gleichnisse vom Himmelreich gehört. In diesem letzten Evangelium im Kirchenjahr gibt uns Jesus klare Richtlinien, wonach entschieden wird, wer in den Himmel kommt. Verwunderlich ist vielleicht für einige, dass nicht in erster Linie die Gebete für andere, die Anzahl der Kirchgänge oder Ähnliches aufgezählt werden. Jesus scheidet die Schafe und Böcke, wie es im Evangelium heißt, nach ihren Taten. So werden diejenigen, die nach den Werken der Barmherzigkeit gehandelt haben, das ewige Leben erlangen. Wer allerdings seinen Auftrag verfehlt hat, barmherzig am Nächsten zu handeln, wird die ewige Strafe erlangen. Gott fragt also nicht nach der Religion, der Konfession oder wie viele Menschen man bekehrt hat. Der Weltenrichter fragt nach den guten Taten, die man an und für die Anderen vollbracht hat.

Vielleicht fragen sich nun einige, wie der barmherzige und liebende Gott es zulassen kann, dass die Seele von einzelnen Menschen nicht in den Himmel gelangt. Dies hängt aus meiner Sicht mit der Freiheit des Menschen zusammen, die Gott uns gegeben hat. Wir sind frei zu entscheiden, ob wir in der Gemeinschaft mit Gott leben oder von Gott nichts wissen wollen. Jeder Mensch kann diese Entscheidung selbst treffen. Auch wenn er sie angesichts des Todes revidiert und sich zu Gott wendet, wird Gott wahrscheinlich barmherzig an ihm handeln. Wenn sich ein Mensch allerdings bis zu seinem Tod Gott gegenüber verschließt, wird Gott seinen Willen nicht brechen und ihn in den Himmel zwingen, wo es eine dauernde Gemeinschaft mit Gott und den verstorbenen Seelen gibt. Wir Christen dürfen allerdings darauf hoffen, dass keine Seele in der Hölle ist.

Zum Weiterdenken
Warum fällt es mir nicht immer leicht, nach den Werken der Barmherzigkeit zu handeln? Was hindert mich daran, Gottes Willen in meinem Leben umzusetzen?

Der HERR ist mein Hirt,
nichts wird mir fehlen.
Er lässt mich lagern auf grünen Auen
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
Meine Lebenskraft bringt er zurück.
Er führt mich auf Pfaden der Gerechtigkeit,
getreu seinem Namen.
Auch wenn ich gehe im finsteren Tal,
ich fürchte kein Unheil;
denn du bist bei mir,
dein Stock und dein Stab, sie trösten mich.
Du deckst mir den Tisch
vor den Augen meiner Feinde.
Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt,
übervoll ist mein Becher.
Ja, Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang
und heimkehren werde ich ins Haus des HERRN
für lange Zeiten.

Antwortpsalm, aus Psalm 23

nach oben

(aus dem KirchenBlatt Nr. 47 vom 23. November 2017)