13. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr C, 30. Juni 2013. Wort zum Sonntag von Stefanie Hinterleitner.

Viele sind von Jesus begeistert. Wer kennt das nicht, man ist wo dabei und total begeistert, verspricht öfter zu kommen und mitzuarbeiten. Dann kommt man nach Hause, zurück in den Alltag, die Begeisterung verblasst und das voller Euphorie gegebene Versprechen ist vergessen. Davor möchte Jesu warnen: nicht leichtfertig zu versprechen am Reich Gottes mitzubauen, das ehrliche Versprechen hat Konsequenzen.

Evangelium
Lukas  9, 51–62

Als die Zeit herankam, in der er (in den Himmel) aufgenommen werden sollte, entschloss sich Jesus, nach Jerusalem zu gehen. Und er schickte Boten vor sich her. Diese kamen in ein samaritisches Dorf und wollten eine Unterkunft für ihn besorgen. Aber man nahm ihn nicht auf, weil er auf dem Weg nach Jerusalem war. Als die Jünger Jakobus und Johannes das sahen, sagten sie: Herr, sollen wir befehlen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet? Da wandte er sich um und wies sie zurecht. Und sie gingen zusammen in ein anderes Dorf. Als sie auf ihrem Weg weiterzogen, redete ein Mann Jesus an und sagte: Ich will dir folgen, wohin du auch gehst. Jesus antwortete ihm: Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann. Zu einem anderen sagte er: Folge mir nach! Der erwiderte: Lass mich zuerst heimgehen und meinen Vater begraben. Jesus sagte zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh und verkünde das Reich Gottes! Wieder ein anderer sagte: Ich will dir nachfolgen, Herr. Zuvor aber lass mich von meiner Familie Abschied nehmen. Jesus erwiderte ihm: Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes.

1. Lesung
1 Könige  19, 16b. 19–21

[...] und Elischa, den Sohn Schafats aus  Abel-Mehola, salbe zum Propheten an deiner Stelle. [...] Als Elija von dort (Gottesberg) weggegangen war, traf er Elischa, den Sohn Schafats. Er war gerade mit zwölf Gespannen am Pflügen, und er selbst pflügte mit dem zwölften. Im Vorbeigehen warf Elija seinen Mantel über ihn. Sogleich verließ Elischa die Rinder, eilte Elija nach und bat ihn: Lass mich noch meinem Vater und meiner Mutter den Abschiedskuss geben; dann werde ich dir folgen. Elija antwortete: Geh, aber komm dann zurück! Bedenke, was ich an dir getan habe. Elischa ging von ihm weg, nahm seine zwei Rinder und schlachtete sie. Mit dem Joch der Rinder kochte er das Fleisch und setzte es den Leuten zum Essen vor. Dann stand er auf, folgte Elija und trat in seinen Dienst.

2. Lesung
Galater  5, 1. 13–18

Zur Freiheit hat uns Christus befreit. Bleibt daher fest und lasst euch nicht von Neuem das Joch der Knechtschaft auflegen! [...] Ihr seid zur Freiheit berufen, Brüder. Nur nehmt die Freiheit nicht zum Vorwand für das Fleisch, sondern dient einander in Liebe! Denn das ganze Gesetz ist in dem einen Wort zusammengefasst: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Wenn ihr einander beißt und verschlingt, dann gebt Acht, dass ihr euch nicht gegenseitig umbringt. Darum sage ich: Lasst euch vom Geist leiten, dann werdet ihr das Begehren des Fleisches nicht erfüllen. Denn das Begehren des Fleisches richtet sich gegen den Geist, das Begehren des Geistes aber gegen das Fleisch; beide stehen sich als Feinde gegenüber, so dass ihr nicht imstande seid, das zu tun, was ihr wollt. Wenn ihr euch aber vom Geist führen lasst, dann steht ihr nicht unter dem Gesetz. 

WORT ZUM SONNTAG

Stefanie HinterleitnerStefanie Hinterleitner

stammt aus der Pfarre Helfenberg, 22 Jahre alt,
studiert Theologie an der KTU Linz
und ist seit 2011 ehrenamtliche Vorsitzende
der Katholischen Jugend Oberösterreich.
Die Autorin erreichen Sie unter sonntag@kirchenzeitung.at

Lieber keine voreiligen Versprechungen ...

Das kann schon ziemlich hart treffen! Da gibt es einige, die ihm nachfolgen wollen. Einem erklärt Jesus, dass der Menschensohn keinen Schlafplatz habe, ein anderer möchte noch seinen toten Vater begraben und ein dritter sich zuvor von seiner Familie verabschieden.
Jesus begegnet uns hier knallhart: „Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes.“ (Lk 9, 62)

Solche Stellen finden wir nicht nur bei Lukas, sie finden sich immer wieder im Neuen Testament. Die Worte Jesu sind manchmal etwas gefinkelt und man muss sie mehrmals und aus einer anderen Perspektive lesen um zu verstehen, was sie uns sagen wollen.
Ich glaube nicht, dass Jesus von vornherein zu diesen Männern gesagt hat, dass sie für das Reich Gottes untauglich wären. Ich denke, Jesus will darauf hinweisen, was Nachfolge bedeutet.
Da gibt es viele, die von ihm begeistert sind und er möchte vor einem voreiligen Entschluss warnen, wenn man sich nicht vorher der Konsequenzen bewusst ist. Wir kennen das doch auch, man ist wo dabei und total begeistert und verspricht öfter zu kommen und mitzuarbeiten. Dann kommt man nach Hause, zurück in den Alltag, die Begeisterung verblasst und wir vergessen unser Versprechen, dass wir damals in unserer Euphorie abgegeben haben.
Davor möchte Jesu warnen: nicht leichtfertig zu versprechen am Reich Gottes mitzubauen, das ehrliche Versprechen hat Konsequenzen. Es kann bedeuten, dass man von der Umgebung nicht verstanden wird, den Freunden, Bekannten und auch von der Familie; und dass man, so wie der Menschensohn, keinen Ort
findet, wo man sein Haupt hinlegen kann.
Es kann auch bedeuten, dass man manchmal Familie und Freunde zurücklassen muss, sie hintanstellt. Und es bedeutet auch, dass man manchmal schnell und sofort handeln muss und nicht noch „zuvor dies“ und „zuvor das“ machen kann.

Zum Weiterdenken
Bin ich bereit, am Reich Gottes mitzuarbeiten?