In den frühen Morgenstunden steigen wir in den Bus und freuen uns auf eine spannende und erlebnisreiche Reise. Pfarrer Georg Meusburger wird uns von nun an jeden Morgen spirituell auf den neuen Tag einstimmen.

Hamburg
Die lange Fahrt nach Hamburg endet gegen Abend im Hotel außerhalb der Stadt. Der nächste Tag in Hamburg ist angefüllt mit vielen Eindrücken. Unser Stadtführer verblüfft immer wieder mit umfangreichem Wissen aus seiner beruflichen archäologischen Tätigkeit, seine Kirchenführungen waren mehrfach aufschlussreich. Hamburgs neuem Wahrzeichen, der Elbphilharmonie, gilt unser erster Besuch. Der Weg im Inneren über eine endlose Rolltreppe führt auf die Plaza mit großartigem Rundblick über Stadt und Hafen.
Anschließend besuchen wir die St.-Katharinen-Kirche, eine der fünf Hauptkirchen Hamburgs und auch als Kirche der Seeleute bekannt. Eigentliches Hamburger Wahrzeichen ist aber die Barockkirche St. Michaelis mit ihren fünf Orgeln. Mittags um 12 Uhr können wir eine wunderbare Orgelandacht genießen. Die anschließende Barkassenfahrt durch die Speicherstadt, das Hafenbecken, die Containerterminals, die Werftanlagen und Schleusen sowie die Vorbeifahrt an der „Queen Mary II“ lassen erahnen, warum man Hamburg auch das „Tor zur Welt“ nennt.

Ostsee und Lübeck
Am nächsten Tag fahren wir nach Bad Doberan, nahe der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern. Dort besuchen wir die Zisterzienserklosterkirche aus dem 13. Jahrhundert, eine Perle der norddeutschen Backsteingotik. Hier blieb eine aus dem Mittelalter stammende Ausstattung weitgehend erhalten und war selbst zu DDR-Zeiten ein viel beachtetes Kulturdenkmal.
Beim Abstecher an den Strand empfängt die KirchenBlatt-Reisegruppe eine raue und stürmische Ostsee mit wenigen Badegästen. Wir fahren weiter Richtung Lübeck, das gerne auch als die „Königin der Hanse“ bezeichnet wird. Bei der Stadtrundfahrt sehen wir nicht nur das doppeltürmige Holstentor aus dem 15. Jahrhundert, sondern auch den Markt mit einer der schönsten Baugruppen norddeutscher Backsteingotik, ein vielfrequentiertes Marzipangeschäft sowie das Rathaus mit dem prächtigen Audienz- und Gerichtssaal. Ein Detail dazu: Die unterschiedlichen Türhöhen der reich geschnitzten Portale weisen darauf hin, dass der freigesprochene Angeklagte durch die hohe Tür, der verurteilte Angeklagte in gebückter Haltung durch die niedere Tür gehen musste.

Celle, Halberstadt, Würzburg 
Der Bus bringt uns nach Halberstadt im Bundesland Sachsen-Anhalt, wo wir in einem kleinen Hotel in einer ehemaligen Villa übernachten, liebevoll restauriert und mit dem Flair aus Kaiser- und DDR-Zeiten, angepasst jedoch an die Wünsche der heutigen Reisenden. Am nächsten Morgen besuchen wir Celle im Bundesland Niedersachsen, eine 700 Jahre alte Residenzstadt mit 500 pittoresk anmutenden Fachwerkhäusern aus verschiedenen Jahrhunderten. Nach einem Stadtbummel fahren wir weiter nach Halberstadt zur Dombesichtigung St.  Stephanus und St. Sixtus, errichtet nach den Vorbildern französischer Kathedralen. In der Domschatzkammer bestaunen wir Altäre, Reliquiare, Handschriften und Bildteppiche.
Am nächsten Morgen fahren wir Richtung Heimat mit Aufenthalt in Würzburg. Vor dem Domportal versammeln sich gerade Bischof und Priester zum Empfang von über 600 Fuß-Wallfahrern. Auffallend viele junge Leute und Familien ziehen singend und betend in den Dom ein. Wir fühlen uns beheimatet nach so vielen protestantischen Gotteshäusern katholischen Ursprungs.

Gut begleitet
Am Ende liegt eine fünftägige, interessante Reise hinter uns, mit vielen Eindrücken, die nun zu verarbeiten sind. Unser Dank gilt besonders Pfarrer Georg Meusburger sowie dem umsichtigen Busfahrer Christian. (Doris Allgäuer)

(aus dem KirchenBlatt Nr. 37 vom 14. September 2017)