Große Anerkennung von vielen Seiten erntete am Donnerstag vergangener Woche die scheidende Rektorin der „Kirchlich Pädagogischen Hochschule Edith Stein“, Regina Brandl, bei einem Festakt zum 10-jährigen Bestehen am Hochschulstandort im Stift Stams. Ihr Nachfolger ist Rektor Peter Trojer. Gemeinsam mit Vizerektorin Maria Kalcsics und Vizerektor Elmar Fiechter-Alber bildet er das neue Leitungsteam der Hochschule.

Bild: Dr. Peter Trojer, neuer Rektor der „Kirchlich Pädagogischen Hochschule Edith Stein“, mit seiner Vorgängerin, Gründungsrektorin MMag. Dr. Regina Brandl.

Die Tiroler Bildungslandesrätin Dr. Beate Palfrader dankte Brandl für „die konstruktive Zusammenarbeit, immer geprägt von dem Wunsch nach einem guten Miteinander“. Gekommen waren zum Festakt auch Vertreter der an der Hochschule beteiligten Diözesen Feldkirch und Salzburg - unter ihnen Bischof Benno Elbs und der Tiroler Diözesanadministrator Jakob Bürgler. Den Festvortrag hielt der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer.
Die KPH Edith Stein ist mit dem „Institut für Religionspädagogische Bildung“ am Standort Feldkirch auch eine wesentliche Säule für die Ausbildung von Religionslehrer/innen für Vorarlberg.

Verabschiedungen
Landesrätin Palfrader wünschte der Hochschule ein „Wirksamwerden im Sinne der Namensgeberin Edith Stein und ihrer Suche nach Wahrheit“. Diözesanadministrator Jakob Bürgler erinnerte an die von Gründungsrektorin Regina Brandl maßgeblich gestaltete Zusammenführung von Pädagogischer Akademie der Diözese Innsbruck sowie den Religionspädagogischen Instituten der Diözesen Feldkirch, Salzburg und Innsbruck. Bürgler: „Das war eine Meisterleistung.“ In dieselbe Kerbe schlug Dr. Oswald Stanger, Vorsitzender des Hochschulrates: „Regina Brandl war die rechte Frau zur rechten Zeit am rechten Ort.“
Gemeinsam mit Brandl, die in den Ruhestand tritt, wurde auch der bisherige Vizerektor der Hochschule Günther Bader verabschiedet, der nach 11-jähriger Tätigkeit im Rektorat in den Bereich der Lehre und Forschung an der Hochschule wechselt.

Religiöse Bildung
Bischof Manfred Scheuer ging in seinem Festvortrag auf verschiedene Aspekte der Bildung und die Ausbildung von Lehrkräften ein, die gerade mit Blick auf die vielfältigen Erwartungen  an Schule nötig sei. „Man erwartet viel von der Schule, ohne zugleich die Voraussetzungen zu schaffen, dass diese Ziele erreicht werden können“, so Scheuer.
Bezugnehmend auf die Namensgeberin der Hochschule, die Philosophin Edith Stein (1891-1942), hielt der Bischof fest, dass Bildung mehr sei als eine reine Wissensvermittlung: „Edith Stein verbindet die Schulung des Gemüts mit der Schulung der Rationalität. Für Edith Stein sind Urteilskraft und Unterscheidungsfähigkeit, Werturteil und Ordnung der Gefühle im Hinblick auf Bildung unerlässlich. Edith Stein sieht religiöse Erziehung als Vermittlung von Lebenssinn an.“ Letztlich gehe es darum, „Wachstum zu ermöglichen, in Menschlichkeit, in Intelligenz, in Werten“ sowie „jungen Menschen die Chance zu eröffnen, durch Bildung eine gestaltbare Zukunft vor sich zu haben“. Dafür sei „ein ganzheitliches, nicht allein an intellektueller Leistung oder wirtschaftlicher Verwertbarkeit orientiertes Verständnis von Bildung gefordert. Bildung, die dem Menschen gerecht wird, wurzelt in einem lebendigen Interesse an der Welt, das zutiefst aus dem Staunen, der Achtung und der Dankbarkeit kommt“. 

Kevin Hellmuth, Gilbert Rosenkranz 

(aus dem KirchenBlatt Nr. 40 vom 5. Oktober 2017)