Die gesamte Bibel ist voller Geschichten und Gleichnisse von artenreichen Gärten: die Eichen von Mamre und die Zedern des Libanons, Lilien, Krokus, Nelken, Granatäpfel, Myrrhe und Aloe, die allein durch ihr Dasein Gott loben und preisen.

Und dann im Zweiten Testament: Jesus erzählt Gleichnisse vom Säen und Ernten, vom Senfkorn und Weinstock. Die erste Begegnung zwischen Maria von Magdala und dem Auferstandenen konnte gar nicht an einem anderen Ort stattfinden, als in einem Garten. Jesus selbst erscheint Maria als Gärtner. Im Garten der Auferstehung vollzieht sich die Neue Schöpfung, die Urhoffnung des Christentums.
 
Papst Franziskus ist überzeugt von der „Gewissheit, dass Christus diese materielle Welt in sich aufgenommen hat und jetzt als Auferstandener im Innersten eines jeden Wesens wohnt, es mit seiner Liebe umhüllt und mit seinem Licht durchdringt“. (Laudato si‘ 221) Unsere Friedhöfe sind ebenso kleine Gärten der Auferstehung. Hier begegnen sich nicht nur Maria von Magdala und der auferstandene Christus. Hier können auch wir selbst unseren auferstandenen Verwandten begegnen.

Leider gelten zahlreiche Friedhöfe in Vorarlberg als ökologische Problemzone. Die jahrelange Verwendung von Unkrautvernichtungsmitteln, Überdüngung, zu wenig Bäume oder Hecken und eine Bepflanzung, die für Bienen und Schmetterlinge nicht attraktiv ist, machen sich bemerkbar. Deshalb haben die Katholische Kirche Vorarlberg, das Land Vorarlberg - Abteilung Klima- und Umweltschutz und das österreichische Ökologie-Institut gemeinsam die Broschüre „natur.oase.friedhof“ herausgegeben. Darin enthalten sind zahlreiche einfache und praktische Tipps für eine spirituelle und ökologische Grabpflege.

Zu beziehen ist die Broschüre für Pfarren und Einzelpersonen bei: E

Bild: Mars 2002 / Wikicommons

(aus dem KirchenBlatt Nr. 15/16 vom 13./20. April 2017)