Seit Jahren schon schreibt Konrad Bönig Erstkommunionlieder für seine Heimatpfarre Thüringen. Nun sind zwanzig von ihnen auf einer CD verewigt. Wer sie hört, weiß: Sie sind nicht nur für die Erstkommunion.

Patricia Begle

„Du, ich nehm dich an ... Du, ich nehm dich an ... Du, ich nehm dich an der Hand“. Einfach, kurz und witzig ist der Refrain dieses Liedes. So klingt es noch Jahre nach seinem „Einsatz“ als Erstkommunionlied fröhlich aus Kindermündern. Es ist zum Hit geworden.

Maßgeschneidert
„Singen ist etwas ganz Wichtiges“, weiß Anna Leimser, Religionslehrerin an der VS Thüringen. So ist es ein Glücksfall, dass in ihrer Pfarre ein Liedermacher wohnt, der sich sowohl für Kinder als auch für Religiöses interessiert. Vor achtzehn Jahren fragte sie ihn nach einem Lied, das zum Thema der Erstkommunion passt. Seither schickt sie jeden Herbst ein Thema hinauf zum Thüringer Weiher, an dessen Ufer Konrad Bönig mit seiner Familie wohnt. Spätestens im Jänner flattert dann das Liedblatt herunter ins Tal, rechtzeitig zum Vorstellungsgottesdienst.

Symbolsprache
In Thüringen gibt es jedes Jahr ein spezielles Thema für die Vorbereitungszeit. „Damit Eltern mit den Kindern am Symbol lernen“, erklärt Anna Leimser. „Denn Symbole leiten in die nächste Wirklichkeit, sie machen es möglich über Dinge zu reden, für die es keine Worte gibt.“ Beim Lesen der Themen wird klar: Hier geht es um Dinge, die alltäglich und tiefgründig zugleich sind. Herz, Baum, Name, Garten, Netz, Weg, ... Sie bringen etwas zum Klingen.
So auch bei Konrad Bönig. Er nimmt das Thema auf und trägt es eine Zeitlang mit sich. Es entsteht eine Phrase, mit der gespielt werden kann, die Gitarre kommt hinzu und irgendwann stehen dann Text und Melodie am Papier. „Liedtexte bringen Wesentliches auf den Punkt, sie dürfen poetisch sein und frei von jedem Intellektualismus“, erklärt der Musiker. „Die Reime, die ja oft aus der Not geboren werden, bringen oft Verblüffendes hervor, sind manchmal treffender als zuvor Gedachtes.“

Botschaft 
Im Rahmen eines gemeinsamen Nachmittages übt Bönig das Lied mit den Kindern ein. Natürlich kommen da auch andere Lieder zum Einsatz. Um Hexen und Prinzessinnen geht es dabei, bei den „Piraten“ werden alle zu „Satansbraten“. Wie die Symbole sind die Liedtexte offen, selten kommt Gott explizit zur Sprache, so dass auch Menschen sie verstehen, die im christlichen Glauben nicht zuhause sind. „Das Leben ist gut zu mir“ oder „Ich bin gut“ sind Grundbotschaften, die vermittelt werden. Gesungen wird von Versöhnung und Wandlung, von Freundschaft und Geborgenheit. Beim Tanz, der jedes Lied begleitet, sind die Kinder mit Leib und Seele dabei. Das geht unter die Haut.

Hör- und lesbar 
Immer wieder tauchte seitens der Eltern der Wunsch auf, die Lieder auf CD aufzunehmen. Die anstehende Pensionierung von Anna Leimser im kommenden Herbst war für Bönig dann Motivation, das Projekt umzusetzen. Als Musiker/innen holte er sich die „Kapazunder“ ins Boot, gesanglich unterstützten ihn seine Frau und seine beiden Töchter. Die elfjährige Nora singt die Hälfte der Lieder solo - mit erstaunlicher Präzision und Leichtigkeit. Zusätzlich zur CD wurde ein Liederbuch gestaltet. Anna Leimser verfasste dafür Impulstexte, die jedes Symbol auf kultureller und spiritueller Ebene ausloten. Bebildert ist das Werk mit Zeichnungen von Paula Bönig sowie jenen Transparentbildern, die jedes Jahr zum Thema gestaltet wurden. So ist das Liederbuch Behelf und Meditationsbuch zugleich. Für Konrad Bönig und Anna Leimser ist es zudem eine Sammlung von gegangenen Wegen, die erfahrbar und spürbar machten, dass Gott da ist.

Cover-Auf dem Weg-BönigCD und Liederbuch
Auf dem Weg. Lieder zur Erstkommunion.

CD mit 20 Liedern von Konrad Bönig und den Kapazundern.
Liederbuch mit Noten, Gitarrenakkorden und Liedtexten sowie Transparentbildern und Impulsen zu den Symbolen von Anna Leimser.
Einzeln kosten die Werke 15,- Euro, zusammen 25,- Euro.
Erhältlich sind sie in den Buchhandlungen „Die Quelle“ (Feldkirch) und „Arche“ (Bregenz) sowie in der Medienstelle der Diözese Feldkirch.

www.konradboenig.at