von Veronika Fehle

Schon einmal darüber nachgedacht, aus welcher Überzeugung freiwillige Helfer/innen in Notsituationen einfach da sind? Schon einmal darüber nachgedacht, welcher Religion sie angehören? Nein? Das muss man in akuten Notsituationen wohl auch nicht. Aber interessant ist es trotzdem, denn überall auf der Welt setzen sich Christ/innen für andere ein - ohne großes Aufheben, einfach aus innerer Überzeugung.

Genau hinsehen
25.000 sind es allein in Vorarlberg, die ihre Arbeit freiwillig und ehrenamtlich in der Kirche und kirchlichen Einrichtungen zur Verfügung stellen. Grund genug, um das kirchliche Ehrenamt auf der kommenden Dornbirner Herbstmesse einmal etwas genauer in den Blick zu nehmen.

Kopfhörer-Dschungel
Das geschieht, indem die Ehrenamtlichen einfach selbst von sich und ihrer Arbeit erzählen - und zwar per „Kopfhörer-Dschungel“. Das heißt, den Messestand der Katholischen Kirche und Caritas Vorarlberg erkennt man an den vielen bunten Kopfhörern, die darauf warten, aufgesetzt zu werden und schon beginnt die Erzähl- und Entdeckungsreise durch die Welt des kirchlichen Ehrenamtes. Da trifft man dann zum Beispiel auf Annelies Heinzle, die seit 20 Jahren dem Putz-Team der Pfarre Götzis angehört. „Als in der Pfarre Leute für verschiedene Teams gesucht wurden, da dachte ich mir, das Putz-Team, das braucht sicher noch Leute. Also habe ich mich gemeldet. Mittlerweile bin ich auch noch Kommunionhelferin, was ich mir ja lange nicht zugetraut habe. Aber es geht und ich mache es gerne“, erzählt sie.

Gabi Fritsch aus Übersaxen wiederum leitete über 13 Jahre das Blindenapostolat der Diözese, organisierte Ausflüge, Einkehrtage, Treffen - eben alles „was auch ein bisschen Spaß macht. Wir haben sie auch mit Sehenden zusammengeführt, haben Begleitpersonen gesucht. Mich persönlich hat besonders gefreut, als ich mit einem Blinden den Jakobsweg von Rankweil nach Einsiedeln gegangen bin.“
Heute ist Gabi Fritsch im Übersaxner Pfarrteam aktiv. Das heißt „man muss sich eben überall auskennen. Von der Erstkommunionvorbereitung bis zur Totenwache. Aber es macht mir Freude und ich mache es gerne.“

Tausende Sänger/innen
Wie die Musik in den Gottesdienst kommt, davon berichtet wiederum Edi Walser, der seit 1971 Organist und heute auch Obmann des Kirchenchores in Gisingen ist. „Mich freut jede Aufführung. Wenn sie schön ist und wenn dann danach auch noch spontan drei Leute kommen und sagen, sie würden auch gerne mitsingen, dann freut mich das noch mehr oder wenn die Leute nach der Messe sagen, dass es wieder ein schöner Gottesdienst war“, blättert Edi Walser in seinen musikalischen Erinnerungen.

Wo Kirche drin steckt
Von der Erwachsenenbildnerin bis zur Krankenhausseelsorgerin, vom Ministranten bis zum Pfarrgemeinderat, das kirchliche Ehrenamt hat unglaublich viele Seiten und Gesichter. Und nicht alle sind auf den ersten Blick als „Kirche“ erkennbar. Man denke da nur an die Lernmütter, an alle, die in der Seniorenarbeit tätig sind, oder auch an die, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren. Es steht vielleicht nicht überall Kirche drauf, aber es steckt sehr oft Kirche drin.  Deshalb, den nächsten Besuch bei der Dornbirner Herbstmesse ganz einfach mit einer Stippvisite am Stand von Katholischer Kirche Vorarlberg und Caritas Vorarlberg verbinden.  Es gibt dabei garantiert Unerwartetes an Ehrenamtlichem zu entdecken.

Der direkte Draht. Wer dabei auf neue Betätigungsfelder für sich stößt, für den gibt es täglich von 10 - 18 Uhr die Möglichkeit, sich mit den Helfer/innen am Stand auszutauschen - den direkten Draht zum kirchlichen Ehrenamt inklusive.  Also, einfach vorbeischauen, hinhören und vielleicht auch mitmachen.

Die Dornbirner Herbstmesse findet vom 3. - 7. September, täglich von 10 - 18 Uhr statt. Die Katholische Kirche Vorarlberg und die Caritas finden Sie in Halle 3 Stand 15.
www.messedornbirn.at/herbstmesse