Bischof Benno Elbs weiht die beiden indischen Priesteramtskandidaten Lojin Joseph Kalathipparambil und Rosh Joseph Kalluveettil am Hochfest Verkündigung des Herrn, 25. März, in der Pfarrkirche St. Sebastian in Hard zu Diakonen. Das KirchenBlatt sprach mit den jungen Männern über ihre Beweggründe, ihre Sympathie für Vorarlberg und ihre Hobbys.

Wolfgang Ölz

Die beiden Theologiestudenten Lojin Joseph Kalathipparambil (geb. 1984) und Rosh Joseph Kalluveettil (geb. 1983) kennen sich schon sehr lange. Beide stammen aus der Erzdiözese Yerapoly in Kerala im Südwesten von Indien, gemeinsam haben sie von 2010 bis 2016 in Innsbruck Theologie studiert, gemeinsam werden sie am 25. März in Hard zu Diakonen und am 23. Oktober in Kerala zu Priestern geweiht. Danach werden sie für mindestens fünf Jahre in der Diözese Feldkirch tätig sein.

Freude!
Lojin und Rosh fühlen sich an ihren Praktikumsstellen in Hard bzw. Altach und Götzis sehr wohl, konnten sie doch schon während des Studiums in den Ferien erste pastorale Erfahrungen in Vorarlberg sammeln. Sie freuen sich schon darauf, dass sie nach der Diakonenweihe bis zur Priesterweihe noch mehr Verantwortung übernehmen können. Das Kirchenrecht sieht vor, dass Diakone predigen, bei der Eucharistie assistieren, taufen, Trauergottesdienste und Hochzeiten leiten dürfen. Lojin und Rosh sind sich einig, dass die Arbeit als Diakon immer ein Dienst an den Menschen sein soll. Außerdem möchten sie ihren Pfarrern Hubert Lenz und Rainer Büchel vor Ort zur Hand gehen, die übrigens mit einer größeren Delegation an der Priesterweihe im Oktober in Indien teilnehmen werden.

Mission?
Die Kirche soll jedenfalls missionarisch sein, sind die beiden überzeugt. Lojin möchte sich in Europa für eine „Geh-hin-Kirche“ einsetzen. Die Zukunft der europäischen Kirche sieht er darin, dass  im neuen spirituellen Aufbruch die Menschen außerhalb der kirchlichen Gebäude aufgesucht werden. Rosh ergänzt: „Die Messe soll an ungewöhnlichen Orten, wie z.B. in Firmen gefeiert werden, ein Gebetstreffen könnte auch in einem Café abgehalten werden.“ Wo die Leute von heute zu treffen sind, dorthin sollen auch die Gläubigen und Priester gehen. Hausbesuche  finden sie eine gute Idee, sie sind in Indien gang und gäbe. Jesus Christus ist für beide die Leitfigur, und sie schätzen an ihm, dass er die Menschen gerngehabt hat und getan hat, was er gesagt hat.
Während Rosh seit seiner Kindheit gerne fischen geht, hat Lojin vor eineinhalb Jahren begonnen zu malen. Zur Zeit arbeitet er an einem Altarbild für die Pfarrkirche Hard, das Jesus am Kohlenfeuer vor dem Hintergrund des Bodensees zeigt.

(aus dem KirchenBlatt Nr. 12 vom 23. März 2017)