50 Jahre nach dem Bau der Kirche vervollständigt die Pfarre zum Hl. Josef in Gantschier das Glockengeläute.

Dietmar Steinmair

Zu Weihnachten 1964 wurde die neuerbaute Kirche in Gantschier eingeweiht. Kirchenpatron ist Josef, der Arbeiter. Naheliegend, denn durch die Gewinnung von Elektrizität durch die Illwerke und den boomenden Tourismus war hier ein neuer Siedlungsraum entstanden, der auch eine eigene seelsorgliche Betreuung bekam. Im Juni 2013 wurde die Expositur Gantschier schließlich zur eigenen Pfarrgemeinde erhoben. Gantschier ist die 126. und somit auch jüngste Pfarre der Diözese Feldkirch.

Geschichte der Glocken
Erst 20 Jahre nach dem Kirchenbau erhielt die Kirche auch ein eigenes Geläute, wie Michael Fliri, Glockenreferent der Diözese zu berichten weiß: „Am 17. Oktober 1982 wurden drei neue Glocken der Tiroler Firma Graßmayr durch Bischof Bruno Wechner geweiht.“ Der damals im Turm eingebaute Stahlglockenstuhl sah vier Glocken vor, von denen 1982 jedoch nur drei geliefert wurden.

Anlässlich des  Kirchenjubiläums haben Pfarrkirchen- und Pfarrgemeinderat beschlossen, die fehlende - größte - Glocke zu ergänzen. Zur Josefsglocke (ca. 630 kg, Ton g‘), Don-Bosco-Glocke (ca. 450 kg, Ton a‘) und Bartholomäusglocke (ca. 260 kg, Ton c‘‘) gesellt sich nun die neue Herz-Jesu-Glocke (ca. 975 kg, Ton f‘) von der Glockengießerei in Maria Laach. Für die Gießerei im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz hatte sich die Pfarre nach Durchführung einer Ausschreibung entschieden. Der Glockenguss fand am 17. Oktober dieses Jahres statt, zu dem neben Pfarrgemeinde- und Pfarrkirchenrat auch der Bartholomäberger Bürgermeister Martin Vallaster, Bürgermeister Werner Schuchmann aus der Partnerstadt Ober-Ramstadt und viele Gläubige extra nach Maria Laach reisten.

Im Zuge des Projektes wurde auch der Glockenstuhl umfangreich renoviert. Der Stahlglockenstuhl wurde durch einen aus Holz ersetzt. Denselben Materialtausch gab es bei den Glockenjochen. Auch die Klöppel wurden erneuert. Alle Maßnahmen dienen einem besseren Klang und wirken der Materialabnutzung entgegen, so Pfarrmoderator Hans Tinkhauser vom Pfarrverband Vandans-Gantschier. Als fünfte Glocke wird zudem noch eine passende, schon bestehende Glocke in den Turm gehängt: es handelt sich dabei um die alte Glocke aus der Agatha-Kapelle, die inzwischen abgerissen wurde.

Motiv
Zu einer Glocke gehören auch immer Bild und Spruch. „Die Kinder der Volksschule von Gantschier waren eingeladen, mittels eines Zeichenwettbewerbs mitzumachen“, erzählt Pfarrmoderator Tinkhauser. Aus den vielen Zeichnungen wurde das Motiv von Julia Stamper ausgewählt. „Julia hat ein Herz gezeichnet, aus dem Jesus heraussteigt“, so  Tinkhauser. Versehen ist die Glocke auch mit der Inschrift „Bilde unser Herz nach dem Herzen Jesu.“ Die Patenschaft für die Glocke haben übrigens die Ortsvereine von Gantschier sowie die Gemeinde Bartholomäberg und die Partnerstadt Ober-Ramstadt übernommen.

TERMIN

Glockenweihe mit Bischof Benno Elbs.
Sa 13. Dezember, 18.30 Uhr, Pfarrkirche zum Hl. Josef, Gantschier.

(aus dem KirchenBlatt Nr. 50 vom 11. Dezember 2014)