Die aktuelle Ausstellung im Rohnerhaus versammelt wichtige Vorarlberger Künstler, primitive Kunst und wichtige nationale und internationale Positionen.

Wolfgang Ölz

Jeder eingeladene Vorarlberger Künstler hat ein für ihn zentrales Werk ausgewählt und für die Ausstellung beigesteuert. Das weitgefasste Thema ist dabei die „Suche nach der Form“. Neben den Skulpturen finden sich Originalzeichnungen von Rudolf Wacker, die gemäß eines erweiterten Kunstbegriffs die Skulpturen illustrieren.

Alwin Rohner schreibt: „Wackers Aktzeichnungen sind expressiv und weisen auf verschiedene Darstellungsweisen unterschiedlicher Kulturen hin.“ Demgemäß lassen sich Parallelen zwischen den Originalzeichnungen Rudolf Wackers und den jeweiligen Skulpturen erkennen.

Neben dem „Who is who“ der Vorarlberger Kunstszene von Hermann Präg bis Hanno Metzler und von Herbert Albrecht bis Albrecht Zauner finden sich auch österreichische Größen wie Fritz Wotruba, internationale Positionen wie die von Niki de Saint Phalle und sogar ein Salvador Dali.
Der klassische Werkbegriff wird kreativ interpretiert. Zum Beispiel zeigt Roland Adlassniggs „Rauchaffäre Nummer 1“ eine Rauchfahne in Carrara Marmor poliert und an einen überdimensionalen Zigarettendunst mahnend.

Ausgesprochen witzig ist eine skulpturale Arbeit von Mariella Scherling Elia, die zwei Teekannen zeigt, die im Titel auf eine „Kläranlage“ verweisen. Hanno Metzler deutet in seiner Steinskulptur die Falten einer Bregenzerwälder Juppe an, genauso wie Albrecht Zauner in poliertem Marmor auf eine im Wind flatternde Juppe verweist. Hermann Präg steht mit seiner Lichtskulptur ganz auf der Höhe der Zeit und Anton Moosbrugger zeigt in seinen ausgeschnittenen menschlichen Körperteilen das fragmentarische der Existenz des Menschen.

Insgesamt eine abwechslungsreiche Ausstellung, die sehr schöne und sehenswerte Kunstwerke versammelt. Im ständigen Teil der Kunst im Rohnerhaus kann man u.a. Werke des bedeutenden Kirchenmalers Martin Häusle, Bilder von Gebhard Flatz und Bergwelten von Josef Berchtold bewundern.

 

DIE AUSSTELLUNG

Von der Primitive zur Moderne
Sommerskulpturale: Roland Adlassnig, Herbert Albrecht, Albert Bechtold, Peter Frank, Gert Hoor, Stefan Kresser, Hubert Lampert, Christoph Lissy, Hanno Metzler, Anton Moosbrugger, Hermann Präg, Udo Rabensteiner, Emil Sargant, Herbert Schedler, Elia Mariella Scherling, Erich Smodics, Rudolf Wacker, Albrecht Zauner. 

Mi-Sa 11-17 Uhr, Fr 11-20 Uhr, bis 5. Oktober 2013.
Führungen auf Anfrage, T 05574 72923, Kirchstrasse 14, 6923 Lauterach. 
www.rohnerhaus.at