Der Krippenverein Hohenweiler entdeckte ein Heiliges Grab und organisierte die Restaurierung. Jetzt wird es in der Liturgie wieder eingesetzt.

Wolfgang Ölz

In Hohenweiler erzählten sich die Gläubigen der Pfarre St. Georg von einem Heiligen Grab, das noch in den 1960er-Jahren in der Pfarrkirche aufgestellt wurde, jedoch nicht mehr auffindbar war. Die Obfrau des ortsansässigen Krippenbauvereins „Die Howilar Krippelar“, Marion Bigontina, ließen die Schilderungen von diesem vermuteten Grab mit den vielen bunten Glaskugeln nicht mehr los. Im Februar 2016 wurden die Krippelar dann am Dachboden des Pfarrhauses fündig: Ihre Freude war groß, als sie ein zwar verstaubtes und renovierungsbedürftiges, aber wunderbares, fein gearbeitetes Kleinod entdeckten. Es war eine Überraschung, dass damit ein älteres Heiliges Grab als vermutet gefunden wurde. Es stammt nämlich aus dem Jahr 1870.

Einzigartiges Objekt. Die rührigen Hohenweiler/innen organisierten die professionelle Restaurierung durch Nicole Mayer in Gaißau.  Die Kosten wurden vom Bundesdenkmalamt, dem Land Vorarlberg, der Gemeinde Hohenweiler und der Diözese Feldkirch übernommen. Den aushaftenden Betrag beglichen die Hohenweiler Bäuerinnen und der Krippenbauverein mit einer Tombola, bei der drei selbstgemachte Krippen verlost wurden.
Die Restauratorin Nicole Mayer hat in Tirol und Vorarlberg noch kein vergleichbares Objekt gesehen. Die Leinwand kann für den Ostersonntag einfach gedreht werden und dann sieht man das Bild auf der Rückseite mit den zwei Engeln am Grab.
Die Folgen der unsachgemäßen Lagerung, Dreck, Vogelkot und Wasserspuren wurden nun behoben. Die Malerei wurde sachgemäß retuschiert. Laut Mayer wurden Korpus und Engel von einem anderen Maler geschaffen als die mehr in einem konventionellen Nazarenerstil gehaltenen Wächterfiguren.

Die Tradition des Heiligen Grabes ist übrigens noch älter als die des Krippenbaus. In den 1950er-Jahren wurden die Gräber dann in die Dachböden verbannt oder gar auf dem Müll entsorgt. Nun kehren die Heiligen Gräber wieder zurück. Auch weil heute die „visuelle Verzauberung“ wieder sehr gefragt sei, wie etwa auch Steffi Schnell vom Denkmalamt im KirchenBlatt-Gespräch betont. «

Einweihung mit Pfr. Roland Trentinaglia,
Sa 15. April, 9 Uhr, Pfarrkirche, Hohenweiler.

(aus dem KirchenBlatt Nr. 15/16 vom 13./20. April 2017)