Am Sonntag 13. Oktober wird Hugo Fitz in Dornbirn-Rohrbach von Bischof Benno Elbs zum Ständigen Diakon geweiht. Mit dem KirchenBlatt sprach er vorab - zusammen mit seiner Frau Maria - über sein Amt, die Ausbildung und seine(n) zukünftigen Dienst(e) in der Pfarre St. Christoph.

Dietmar Steinmair

Nichts im Auftreten und in den Worten des kaufmännischen Angestellten Hugo Fitz weist auf eine übertriebene Religiosität oder gar abgehobene Spiritualität hin. Der Dornbirner sieht seine kommenden Aufgaben in der Pfarre St. Christoph in Rohrbach pragmatisch. „Ich werde dort tätig sein, wo ich gebraucht werde“, sagt Fitz nüchtern. Er predige gerne. Taufen, Beerdigungen und Eheschließungen werde er nach Bedarf und Anfragen gerne übernehmen. Seine Einsatzbereiche sieht Fitz gerade auch in organisatorischen Belangen. Als ehrenamtlich Verantwortlicher für den Bereich „Liturgie“ wird Fitz eng in das Pastoralteam, das operative Koordinierungs-Gremium der Pfarre Rohrbach, eingebunden sein. Er wird sich weiter engagieren - soweit es die Zeit neben seinem Zivilberuf eben zulässt.

Katholisch geprägt
Wie er auf die Idee gekommen sei, sich mit der Weihe zum Diakon auseinanderzusetzen? „Als ich 18, 19 Jahre alt war, hat mich Pfarrer Anton Öhe im Schoren, wo ich herkomme, auf das Diakonat aufmerksam gemacht.“ Mittlerweile ist Fitz verheiratet, Vater dreier erwachsener Kinder und pfarrlich nach wie vor engagiert. Als Nikolaus war er schon unterwegs. Als Kommunionhelfer ist Fitz regelmäßig in den Gottesdiensten im Einsatz. Die Entscheidung, Diakon zu werden, kam nicht über Nacht, sondern  reifte in einem längeren Prozess.
Auch seine Frau Maria hatte eine klassische ehrenamtliche Karriere in der katholischen Kirche: Jungschararbeit, Exerzitien im Alltag-Begleitung, Dienst als Lektorin. Maria Fitz hatte viele - auch schwierige - Fragen während der Ausbildung ihres Mannes zum Diakon. Wo ist ihr zukünftiger Platz in der Pfarre - neben ihrem geweihten Mann? Wo ist generell der Platz der Frauen in der Kirche?
Die Fragen bleiben durchaus bestehen, sind für Maria Fitz aber kein Grund, der Weihe ihres Mannes etwa nicht zuzustimmen. Wenn Hugo Fitz im Gottesdienst keine liturgische Funktion hat, bleibt er an der Seite seiner Frau. Der „stille Dienst am Menschen“ ist ihm wichtiger als der sichtbare Dienst am Altar.

Zusage
Eine große spirituelle Veränderung erwartet sich Fitz durch die Weihe nicht. „Ich behaupte mal: meine Beziehung zu Gott ist gut“, lacht er. Die religiöse Grunderfahrung von Hugo Fitz ist die Zusage: „Gott mag dich.“ Die Exerzitien, die er im September absolvierte, hätten ihm gut getan. Die Verankerung in der Gemeinde ist das Kennzeichen des Ständigen Diakons. An eine Einheit in seiner Ausbildung erinnert sich Fitz: „Nach Karl Rahner gibt es das Diakonenamt, weil es in der Gemeinde existiert, weil es in der Pfarre gelebt wird.“
Die Ausbildungswochenenden haben dem Ehepaar Fitz sehr gefallen. „Vor allem die Wochenenden in Tirol, gemeinsam mit dortigen Ehepaaren, waren gut. Wir hatten da einige ausgezeichnete Referenten.“ 

Seelsorgeraum

Hugo Fitz wird für die Pfarre Dornbirn-Rohrbach, nicht für den zukünftigen Seelsorgeraum Dornbirn - Stichwort: „Kirche in der Stadt“ - zum Diakon geweiht. Dennoch hält er die pastorale Neukonzeption für notwendig: „Es ist wichtig, dass die Pfarren erhalten bleiben. Gleichzeitig werden wir flexibler und können manches besser organisieren.“ Gerade dort sieht Fitz seine Stärken. „Ich werde dort tätig sein, wo man mich hinstellt“, sagt er. In dieser Aussage liegt keine falsche Demut. Sondern der Eindruck einer nüchternen Zuversicht, dass Gott den Menschen in Dornbirn-Rohrbach - auch durch sein Werkzeug „Diakon Hugo Fitz“ - weiterhin nahe sein wird.

Der „Ständige Diakonat“

Das Wort „Diakon“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Diener“. Das Amt des Diakons gibt es schon seit der frühen Kirche. Über viele Jahrhunderte war der Dienst als Diakon fast ausschließlich eine Vorstufe auf dem Weg zum Priesteramt.

In der römisch-katholischen Kirche wurde das Amt des „Ständigen Diakons“ nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil für Männer - meist verheiratet und mit Familie - (wieder-)eingeführt. „Ständiger“ Diakon bedeutet, dass für ihn das Amt des Diakons keine Vorstufe auf dem Weg zum Priesteramt ist, sondern seine Berufung.
Ehrenamtliche Diakone werden für den Dienst in ihrer Wohnortpfarre geweiht. Zu ihren Aufgabengebieten gehören: der Dienst der Nächstenliebe (Diakonie), die Verkündigung des Evangeliums (Martyrie), die Feier des Glaubens (Liturgie). Das Mindestalter für die Weihe zum Ständigen Diakon beträgt für verheiratete Männer 35 Jahre. Die Ehefrau muss der Weihe zustimmen.

Aufgrund seiner Weihe gehört ein Ständiger Diakon dem Klerus der Kirche an und ist damit auch zur (teilweisen) Verrichtung des Stundengebetes verpflichtet. In Österreich dauert die Ausbildung zum Ständigen Diakon mindestens drei Jahre. Zum Pflichtprogramm gehören die Absolvierung des Theologischen Fernkurses (für Kandidaten ohne Theologiestudium) sowie der Besuch mehrerer Ausbildungswochenenden.
www.diakon.at

Weiheliturgie

Hugo Fitz wird von Bischof Dr. Benno Elbs in seiner Wohnortpfarre zum Diakon geweiht.

Termin: Sonntag, 13. Oktober 2013, 16 Uhr, Pfarrkirche St. Christoph, Dornbirn-Rohrbach.