Die Buchhandlung „Arche“ feiert als charismatischer, ökumenischer und offener Begegnungsort ihr 25-jähriges Bestehen. Diese Adjektiva sind keine leeren Worthülsen, denn diese christliche Buchhandlung ist tatsächlich ein offener Begegnungsort.

Wolfgang Ölz

Die Geschäftsführerin der „Arche“, Irmi Heil, versteht ihre Buchhandlung als Ort, an dem es „gute christliche Bücher“ zu kaufen gibt. Gleichzeitig ist die „Arche“ aber, ebenso wichtig, ein seelsorglicher Raum. Wenn jemand mit einem Problem kommt, dann sind ihm ein (kurzes) Gespräch und ein Kaffee sicher. Es herrscht kein Kaufzwang, wie es in einem Buchladen normalerweise üblich ist. Der Kunde hat in diesem Geschäft immer wirklich Vorrang. Auch wenn Irmi Heil und ihre Mitarbeiterinnen dabei die Arbeit täglich gefühlt hundertmal unterbrechen. Es ist immer jemand für die Besucher/innen da.

Erfüllt vom Geist
Die Mitarbeiter/innen, die teilweise ehrenamtlich arbeiten, sind alle - und darauf ist Irmi Heil stolz - „erfüllt vom lebendigen Gott, haben Gott erfahren, in allen brennt das Feuer des Heiligen Geistes“, obwohl das für Irmi Heil etwas zu pathetisch klingt. Ein gutes Buch zu empfehlen ist ihr und ihrem Team ein Herzensanliegen. Dabei betreiben sie bewusst keine Kirchenpolitik, sondern versuchen, aufbauende Literatur zu vermitteln. Klassische Esoterik wird man allerdings keine finden. Dafür gibt es neben Theologie, Philosophie und Psychologie viele Geschenkbücher und Glückwunschkarten, diverse Bibelübersetzungen, aber auch jede Menge Devotionalien wie Kreuze oder etwa die Krippenfiguren der Kleinen Schwestern von Bethlehem.

Ein ökumenisches Projekt
Die christliche Buchhandlung „Arche“ hat sich seit ihren Anfängen aus der „charismatischen Gemeindeerneuerung“ immer als ökumenisches Projekt verstanden. Die charismatische Gemeindeerneuerung ist ein wesentlicher, spiritueller Aufbruch innerhalb und außerhalb der katholischen Kirche nach dem Konzil. Auch als Katholikin hat die Buchhändlerin Irmi Heil überhaupt kein Problem damit, dass evangelische Christen bei ihr ein- und ausgehen, oder dass eine methodistische Christin bei ihr Rosenkränze verkauft.

Bücher aus digitaler Sintflut gerettet
Der Name „Arche“ bezieht sich dabei natürlich auf die Arche Noah. Der Gründungsverein der „Arche“ bestand aus einem Team um Pfarrer Otto Feurstein. Vor 25 Jahren wollten die Gründer/innen eine Buchhandlung mit christlicher Literatur für jedermann und jederfrau im Unterland. Heute könnte man sagen, dass die „Arche“ und ihre Mitarbeiterinnen in Zeiten der digitalen Sintflut und grassierender Bücherfeindlichkeit die Bücher Tag für Tag vor dem Untergang retten. Der Name „Arche“ hatte aber auch einen pragmatischen Grund: Man wollte im Telefonbuch vor dem B wie „Buchhandlung“ stehen, also vor der Konkurrenz, die im Buchgeschäft unerbittlich sein kann.

Visitenkarte der Kirche in Bregenz
Die Kund/innen sind jedenfalls begeistert von ihrer Arche. Evelyn Schäfer (82) kommt extra aus Lingenau, weil sie die vielen schönen und geschmackvollen Geschenksideen schätzt und man darüber hinaus immer willkommen ist. Die Religionslehrerin Rosa Erlacher aus  Lochau findet immer wieder interessante Bücher für ihre Arbeit. Im gesamten Sortiment geht es um die Tiefe, nicht um oberflächliche Unterhaltung, ist sie überzeugt.
Nach 22 Jahren in der Kirchstraße ist die  „Arche“ im Erdgeschoss des „Hauses der Kirche“ in Bregenz angekommen, das im Jänner 2015 eröffnet wurde. Das „Haus der Kirche“ ist das gemeinsame Pfarrbüro aller Bregenzer Pfarren und die Anlaufstelle für alle kirchlichen Anliegen in der Landeshauptstadt. Für Heidrun Bargehr vom „Haus der Kirche“ ist die Arche die Visitenkarte der katholischen Kirche in Bregenz. Bargehr hebt den Idealismus der Buchhändlerinnen hervor, die den Spagat zwischen menschlichem Miteinander und Geschäftsinteresse bravourös schaffen. 

Einladung

zu einem Getränk und zum Tag der Begegnung zum 25-jährigen Jubiläum:

Fr 30. Juni, 9 bis 18 Uhr,
Buchhandlung „Arche“,
Rathausstraße 25, Bregenz

(aus dem KirchenBlatt Nr. 25 vom 22. Juni 2017)