Fußball ist längst zum „Big Business” geworden, ein lohnendes Geschäft - doch nur für wenige. Das gilt auch für die Herstellung von Fußbällen, Schuhen oder Trikots. Beim Kampf um Marktanteile werden elende Produktionsbedingungen teils immer noch in Kauf genommen.

Die pakistanische Stadt Sialkot ist die „Hauptstadt der Ballmacher/innen”. Zwar hat sich China in den letzten Jahren zum größten Exporteur maschinell gefertigter Sportbälle entwickelt. Doch handgenähte Bälle kommen mehrheitlich aus Sialkot. An die 60 Millionen Stück sollen es in einem Europa- oder Weltmeisterschaftsjahr sein. Gut 30.000 Menschen leben in Sialkot von den Näharbeiten. Dank internationaler Kampagnen in den vergangenen Jahren gibt es mittlerweile ein Verbot von Kinderarbeit in der Ballproduktion. Allerdings: Solange die Näher/innen zu wenig für das Familieneinkommen verdienen, sind oder werden Kinder weiterhin gezwungen, mit anderen Arbeiten ihren Beitrag zu leisten.

Faire Bedingungen
Der EINE Welt-Fußball wurde von Jugend Eine Welt, den EZA/Weltläden und GEA bereits vor zwei Jahren anlässlich der Fußball-WM in Brasilien präsentiert. Der in Pakistan produzierte „Weltball“ wird unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt. Der Mehrpreis aus fairem Handel garantiert, dass Näher/innen ihre Familien ernähren können und ihre Kinder nicht arbeiten müssen. Der Ball wird von EZA Fairer Handel importiert und ist mit dem FAIR-TRADE-Gütesiegel ausgezeichnet. Der Produktionsbetrieb in Sialkot verpflichtet sich, die Rechte der Arbeiter/innen einzuhalten und Verantwortung für die in den Nähzentren Beschäftigten zu übernehmen. Das Verbot von Kinderarbeit - in Fabriken und Werkstätten -, ein sicherer und hygienischer Arbeitsplatz, keine überlangen Arbeitszeiten, die Freiheit, sich gewerkschaftlich zu organisieren sowie eine Bezahlung, die den gesetzlichen Mindestlohn nicht unterschreitet, sind wichtige Vorgaben.

Pro Ball ist vom Importeur eine Prämie von 10 % des Exportpreises zu entrichten. Sie kommt Vorhaben zugute, über die Arbeiter/innen und Näher/innen mitentscheiden. Die Prämien aus Fairem Handel werden aktuell u.a. für Gesundheitsprojekte, Stipendien für Kinder der Beschäftigten und die Einrichtung eines Ladens verwendet, in dem Produkte des täglichen Bedarfs zu günstigeren Preisen eingekauft werden können.   Red / D.S.

Den Eine-Welt Ball
gibt‘s um Euro 29,95 in den Weltläden sowie im Webshop von Jugend Eine Welt
(www.jugendeinewelt.at).