Entwachsen aus dem dreijährigen Prozess „Die Wege der Pfarrgemeinden“, kann das Gremium „Pastoralteam“ nun auf ein Arbeitsjahr zurückblicken. Dabei wird klar: das Kind hat laufen gelernt.

Bild rechts: Mit viel Freude, großem Engagement und als Team achten Ursula Strohal-Hagen (li.) und Veronika Geiger in ihrer Pfarre auf ein lebendiges Miteinander, das sich in eine gute Zukunft weiterentwickelt.

Patricia Begle

Als „Skizze“ war es von Anfang an gedacht - als eine Art „Grundgerüst“, das dem pfarrlichen Tun einen Rahmen gibt, in dem gut gearbeitet werden kann. 30 Pfarren haben diese Skizze für sich weitergezeichnet. Nofels ist eine davon. Veronika Geiger, PGR-Vorsitzende und deren Stellvertreterin, Ursula Strohal-Hagen, geben uns Einblick ins Pastoralteam.

Team-Mitglieder
Zusammengesetzt ist das Team in Nofels aus den Hauptamtlichen, einem Mitglied des PKR, einer Beauftragten für Diakonie sowie der PGR-Vorsitzenden und deren Stellvertreterin. Das entspricht zwar nicht genau den offiziellen Richtlinien, aber den Möglichkeiten der Pfarre Nofels. Die Beauftragten für Liturgie und Verkündigung werden noch gesucht. Die Doppelbesetzung aus dem PGR hat sich sehr bewährt. Zu zweit ist vieles leichter: Fragen können gestellt und offen ausgetauscht werden, jede kann sich auf die andere voll verlassen.

Achtsamkeit
Die beiden sind es auch, die die Tagesordnung für die Sitzungen erstellen. Das heißt: Themen sammeln, strukturieren und entscheiden, was drankommt. Gesammelt werden die Themen auf vielfältige Weise. In Gesprächen, über E-Mail, durch persönliche Erfahrungen. Dabei ist es beiden wichtig, dass sie die Menschen ernst nehmen, auch wenn diese ihr Anliegen manchmal schimpfend vorbringen. Versucht wird, die Menschen miteinzubeziehen, gemeinsam Dinge zu verändern und nicht irgendwie „drüberzufahren“.

Effizientes Arbeiten
Die Themen sind vielfältig: von Totenwachen über die Kirchenraumgestaltung bis hin zur Unterstützung der Ehrenamtlichen. Schon bei der Erstellung der Tagesordnung wird überlegt, wie die Sache angegangen wird, welche Gruppen in die Frage involviert sind und in die Arbeit miteinbezogen werden. Im Team wird dann weiterdiskutiert und die Sache auf Schiene gebracht - sofern ein Konsens gefunden wurde. Ab und zu wird ein Thema auch vertagt. Die Diskussionen erweisen sich dabei als sehr lebendig. Der Austausch stellt sowohl für die Teammitglieder als auch für die Sache eine große Bereicherung dar. Die Regelmäßigkeit des monatlichen Treffens und die Tatsache, dass die Mitglieder voll im Pfarrgeschehen stehen, machen die Arbeit effizient.

Herausforderungen
Was noch Klärungsbedarf hat, ist das Verhältnis von PGR und Pastoralteam. Momentan fühlt es sich an als „Team im Team“ und eine gewisse „Zweiteilung“ ist spürbar. Es scheint, dass dabei dem Pastoralteam der aktive Teil zukommt und der PGR den passiven innehält. Hier gilt es noch, die Aktivitäten gut aufzuteilen, damit nicht wenige vieles tun. Eine weitere Herausforderung ist der Pfarrverband mit Tisis und Tosters. Ein neues Arbeitsfeld. Es bedeutet ein Mehr an Zeitaufwand, Entscheidungen werden schwieriger, weil noch mehr Personen und Pfarren involviert sind. Gleichzeitig stecken auch Chancen darin. Bis jetzt reichen sie aber kaum über ein „man könnte“, zu sehr kocht noch jede Pfarre ihr „eigenes Süppchen“ und will behalten, was sie hat.

Wünsche
Hier wünschen sich die beiden Frauen Mut für Neues, Mut zum Ausprobieren. Was ihr Tun zudem erleichtern würde, wäre ein Ort der Reflexion, an dem sie in geschütztem Rahmen von ihrer Arbeit erzählen könnten und Rat und Stärkung erhielten. Sie wünschen sich auch mehr Entscheidungskompetenz. „Der PGR ist das allerschwächste Team“, erklärt Ursula. „Wenn es ums Eingemachte geht, bestimmen die Hauptamtlichen.“ Dies widerspricht dem Selbstverständnis der beiden Ehrenamtlichen. Denn sie sehen sich „als gewähltes Gremium. Die Leute möchten, dass wir Impulse geben.“

Freude
Dennoch sind beide mit großer Freude bei der Sache. „Du darfst, wenn du kannst, aber du musst nicht“, bringt es Ursula auf den Punkt. Sie schätzt diese Freiheit sehr und sieht sich an einem Platz, an dem sie sein darf, wie sie ist und wo sie ihr gesamtes Sein einbringen kann. Auch für Veronika ist ihr Engagement mehr als nur Mitarbeit in einem Gremium. Sie fühlt sich als Mitglied der Pfarre, hier wird gemeinsam gefeiert, hier werden Freundschaften geknüpft und Leben geteilt. Hier kann sie jenen Glauben ein Stück weit weitergeben, den sie selbst erfahren hat und der ihr Kraft und Stabilität gibt.

11. November, 9 - 17.30 Uhr, Einführungstag für Pastoralteams, Pfarrzentrum Altach.
Anmeldung: Margot Metzler, T 05522 3485 209.
Infos unter www.kath-kirche-vorarlberg.at/themen/pastoralteam