1045 Frauen und Männer wurden am vergangenen Wochenende in die Pfarr­gemeinde­räte Vorarlbergs gewählt. Das Durchschnittsalter der Pfarrgemeinderäte hat sich um fünf Jahre verjüngt. In der Geschlechterverteilung haben die Damen die Nase vorn.

Veronika Fehle / Dietmar Steinmair

„Für die Pfarrgemeinden und die Kirche in Vorarlberg ist heute ein guter Tag. 1045 Frauen und Männer sind von ihren Pfarrgemeinden in einem demokratischen Vorgang dafür beauftragt worden, das pfarrliche Leben an ihren Orten für die kommenden fünf Jahre verantwortlich und entscheidend mitzugestalten“, unterstrich am vergangenen Sonntag Pastoralamtsleiter Dr. Walter Schmolly die Bedeutung der Wahl für die Pfarren.

Wahlbeteiligung
In 108 Vorarlberger Pfarren wurden neue Pfarrgemeinderäte gewählt. Die Einladung zur Wahlurne zu schreiten, erging an alle Katholik/innen der Diözese Feldkirch, die zum Stichtag 1. Jänner 2012 ihr 16. Lebensjahr vollendet hatten. Die Wahlbeteiligung betrug 12,51% und liegt damit knapp unter dem Ergebnis der letzten PGR-Wahlen. Spitzenreiter ist Damüls mit 90,22%. Der Hinterwald hat mit 30,38% Wahlbeteiligung auch bei den Dekanaten die Nase vorn (siehe Randspalte).
„Die Wahlbeteiligung entspricht in etwa der Zahl der Menschen, die sich regelmäßig am pfarrlichen Leben beteiligen. Das heißt, dass für die Frauen und Männer, die sich zur Wahl gestellt haben, für ihre Aufgabe der erforderliche Rückhalt aus ihren Pfarren gegeben ist“, erklärt Walter Schmolly und betont die hohen demokratischen Standards, unter denen die PGR-Wahlen durchgeführt wurden.

Verjüngung und Erneuerung
Die Ergebnisse zeigen zudem eine Verjüngung der Pfarrgemeinderäte um fünf Jahre, wodurch das Durchschnittsalter nun bei 46 Jahren liegt. Die Pfarrgemeinderäte, die in den kommenden Jahren ihre Aufgaben vor allem in der strategischen Mitgestaltung der Pfarre sehen werden, entscheiden das Geschlechterverhältnis für die Damen. Ca. 62% der 1045 gewählten Pfarrgemeinderäte sind Frauen, 38% Männer.
Ebenso erfreut zeigte sich Walter Schmolly darüber, dass rund 50% neue Kandidat/innen in die Pfarrgemeinderäte gewählt wurden.

Neue Aufgaben für PGR-Mitglieder
2011 wurde mit der Umsetzung des Pastoralgesprächs „Die Wege der Pfarrgemeinden“ begonnen. Die ersten Pfarrverbände wurden errichtet, Pfarren wachsen zusammen, ohne dabei ihre Eigenständigkeit zu verlieren.
Mitten in diesen Aufbrüchen verändert sich auch die Rolle des Pfarrgemeinderats - er wird verstärkt zum strategischen Gremium der Pfarre. Damit gewinnt der PGR nochmals deutlich an Gewicht, eröffnet neue Arbeitsfelder und Perspektiven.

Zur Sache

Die Wahlergebnisse

Kürzel
W = Wahlberechtigte; AS =  Abgegebene Stimmen; WB = Wahlbeteiligung; F = Gewählte Frauen; M = Gewählte Männer; N = Neue Pfarrgemeinderät/innen; A = Alte Pfarrgemeinderät/innen

Ergebnisse nach Dekanaten

Bludenz / Sonnenberg
W = 14042; AS = 2128;
WB =  15,15%;
F = 71; M = 45; N = 47; A = 69

Bregenz
W = 43091; AS = 4597;
WB = 10,67%;
F = 138; M = 91; N = 105; A = 124

Dornbirn
W = 41182; AS = 3081;
WB =  7,48%;
F = 73; M = 58; N = 67; A = 64

Feldkirch
W = 21875; AS = 2378;
WB = 10,87%;
F = 50; M = 43; N = 54; A = 39

Hinterwald
W = 9981; AS = 3032;
WB = 30,38%;
F = 68; M = 34; N = 47; A= 55

Montafon
W = 1524; AS = 113;
WB = 7,41%;
F = 14; M = 6; N = 12; A = 8

Rankweil
W = 24031; AS = 2600;
WB = 10,82%;
F = 107; M = 52; N = 71; A = 88

Vorderwald / Kleinwalsertal
W = 7718; AS = 2058;
WB = 26,66%;
F = 60; M = 44; N = 53; A = 53

Walgau / Walsertal
W = 7770; AS = 1430;
WB = 18,40%;
F = 62; M = 29; N = 42; A = 50

Gesamt
W = 171214; AS = 21417;
WB = 12,51%;
F = 643; M = 402; N = 498; A = 550