Das Jugend- und Bildungshaus St. Arbogast in Götzis ist für die Obleute des Freundeskreises St. Arbogast, Christian Hörl und Karin Metzler, ein besonderer Ort: Ästhetisch, christlich-spirituell und zudem weltoffen. Maßgeblich unterstützt wird die Entwicklung des Hauses durch den Freundeskreis seit 1991. Nach einer statutarischen Änderung stehen ihm seit dem Vorjahr mit Karin Metzler und Christian Hörl erstmals eine Frau und ein Mann gemeinsam als Vorsitzende zur Verfügung.

Dietmar Steinmair

Was ist für euch St. Arbogast? Welche Werte und Haltungen gefallen euch in St. Arbogast besonders gut?
Karin Metzler/Christian Hörl: Dieser Ort ist ein Möglichkeitsraum, ein Utopie-Raum, ein Spielplatz, ein Gestaltungsraum, an dem über gutes Leben nachgedacht wird. Er ist Begegnungsraum und sozialer Raum, an dem dieses gute Leben immer wieder gemeinsam entwickelt und konkret daran gearbeitet wird. Ein Haus sehen wir als einen Spiegel der Seele und des Geistes. Arbogast hat eine klare Berufung. Ist ein heiliger, ganzheitlicher Ort nicht ein Ort für Körper, Geist und Seele? Die Menschen spüren das, weil sie sich hier wohl, also ganz fühlen.

Was eröffnet sich für den Freundeskreis durch die Zusammenarbeit im Vorsitz als Frau und Mann?
Christian Hörl: Der gemeinsame Vorsitz soll ein bewusstes Zeichen für ein sich veränderndes, ganzheitliches Weltbild sein. Wir wollen gemeinsam mit der Initiativgruppe die Anliegen von Arbogast aufnehmen. Die Begleitung im Dialog ist uns wichtig. Wir wollen Lösungen, die im Dialog gefunden werden, stärken und vorantreiben.

Was hat dich bewogen, dich für den Freundeskreis Arbogast zu engagieren?
Karin Metzler: Ich empfinde für Arbogast sehr viel Dankbarkeit. Es ist ein Ort, der mir innen und außen gefällt, der stimmt und wo ich gerne bin. Arbogast ist für mich ein Kraftort. Es ist ein starker Ort zum Arbeiten, zur Inspiration und zum Krafttanken.
Die helle, offene  Architektur und der wilde, zärtlich schöne Garten spiegeln den Geist der Menschen, die hier leben und arbeiten wieder. Ich bin seit vielen Jahren als Seminarleiterin und mit der Forschungsgruppe Dialog im Haus. Als mich Christian und Josef Kittinger gefragt haben, mitzumachen, habe ich Ja gesagt, weil das Engagement im Freundeskreis eine Möglichkeit ist, etwas von dem Vielen, was wir von Arbogast geschenkt bekommen, zurückzugeben.

Was ist das Besondere am Freundeskreis Arbogast ?
Christian Hörl: Der Freundeskreis trägt die positiven Werte und Haltungen des Jugend- und Bildungshauses St. Arbogast mit, unterstützt die Mitarbeiter/innen und die Geschäftsführung bei ihrer Tätigkeit und ist für das da, was gerade ansteht und anfällt. Der Freundeskreis will das Jugend- und Bildungshaus gemeinsam mit allen, die hier arbeiten, unterstützen und weiterentwickeln. Das ist das Ziel des Freundeskreises St. Arbogast.
Karin Metzler: Ein Freundeskreis lebt von Freundinnen und Freunden. Beziehung entsteht durch die Begegnung. Wir - das ist die Initiativgruppe des Freundeskreises - wollen Formen dafür schaffen, damit Arbogast von vielen Seiten unterstützt wird. Dazu werden Ideen - innerhalb und außerhalb des Bildungshauses - aufgenommen und wohlwollend oder kritisch eingebracht. Es ist uns wichtig, dass in Arbogast und im Freundeskreis unterschiedliche Menschen aus allen Verantwortungsbereichen zusammenkommen.

Für dieses und die beiden kommenden Jahre will der Freundeskreis die Sanierung von „Haus 1“ zu einem modernen Jugend- und Familiengästehaus unterstützen. Warum engagiert sich der Freundeskreis für die Sanierung?
Karin Metzler/Christian Hörl: Die Anfänge von St. Arbogast vor mehr als 50 Jahren wurden von jungen Menschen gesetzt. Arbogast hat in seiner „Vision 2020“ die Bedeutung seiner Tätigkeit als Jugendhaus besonders betont. In den letzten 55 Jahren waren mehr als 300.000! Kinder und Jugendliche in Arbogast zu Gast. Das Alter des Hauses mit dieser intensiven Nutzung verlangt eine Sanierung und Anpassung an die heutigen Standards.
Es ist uns im Freundeskreis ein spezielles Anliegen, dass sich Kinder, Jugendliche und Familien wohl fühlen. Und deshalb gibt es - natürlich mit Unterstützung des Freundeskreises - seit knapp einem Jahr das Jugendbüro „freigeist - junge initiative arbogast“, das die Anliegen junger Menschen im Auge hat.

Welche Hoffnungen verknüpft ihr mit „freigeist - junge initiative arbogast“?
Karin Metzler/Christian Hörl: In Arbogast soll, wie in der Vergangenheit und Gegenwart, auch in Zukunft eine Begegnungskultur verwirklicht werden, in der junge Menschen und Erwachsene auf Augenhöhe voneinander lernen. Zukunft heißt für den Freundeskreis, dass St. Arbogast vor allem für Jugendliche interessant und attraktiv bleibt. Die bewusste Öffnung für transkulturelle, interdisziplinäre Begegnungen und Dialoge zwischen den Generationen ist dabei für uns ein wesentliches Anliegen.

Ein Haus für die Jugend
Die Benefiz-Highlights im Herbst 2015

Der Freundeskreis hat gemeinsam mit „freigeist - junge initiative arbogast“ attraktive Benefiz-Veranstaltungen in Arbogast geplant, die in der nächsten Zeit umgesetzt werden. Herzlich willkommen!

„Huus und Huut“
Vernissage Bilderausstellung mit Josy Murer.  
Do 5. November, 19.30 Uhr
Für Friedensreich Hundertwasser war das Haus die „Dritte Haut“ des Menschen - nach der Haut des Körpers und der Bekleidung genauso intim und persönlich.
Josy Murer, Werk- und Zeichenlehrer aus St. Gallen, wirkt seit 20 Jahren als Kursleiter für bildnerische Gestaltung in Arbogast. Mit dem Verkauf seiner Haus-Bilder beteiligt er sich an den Benefizaktionen, 50 Prozent der Verkaufserlöse kommen den Sanierungsarbeiten zugute.
Die Ausstellung ist bis März 2016 im Bildungshaus St. Arbogast in Götzis zu sehen.

Gutes essen und Gutes tun
Ein  musikalischer Benefiz-Slowfood-Abend in 7 Gängen.
Mo 9. November, 19 Uhr
Bischof Benno Elbs, der Freundeskreis St. Arbogast und Slow Food Vorarlberg laden zu einem kulinarischen Großereignis. Vorarlbergs Meisterköche Wolfgang Ponier, Kevin Micheli, Dennis Brunner und Mathias Seidel verzaubern gemeinsam mit Arbogast-Küchenchef Gerhard Elsbacher alle Genießer/innen mit einem Slow Food Menü in sieben Gängen.
Zwischen den einzelnen Gängen servieren Klaus Christa, künstlerischer Leiter von „Musik in der Pforte“, und Claudia Christa musikalische Leckerbissen. Ein Abend, den Sie nicht versäumen sollten. Den Ehrenschutz übernimmt Landeshauptmann Markus Wallner.
Der Gesamterlös kommt der Renovierung des Jugendgästehauses zugute.
Kosten: € 110,- / Person - inkl. Getränke. Anmeldung erforderlich:
T 05523 62501-828, E

(aus dem KirchenBlatt Nr. 43 vom 22. Oktober 2015)