Schöpfungsverantwortung wird in der Pfarre Nenzing groß geschrieben - und das nicht erst seit gestern. Bereits im Jahr 2007 wurde in der Marktgemeinde die Arbeitsgruppe „Bewahrung der Schöpfung“ gegründet und eben erst mit dem Hypo-Umwelt-Förderpreis ausgezeichnet.

Im Bild rechts: Die Arbeitsgruppe „Bewahrung der Schöpfung“ bei der Preisverleihung: Irma Hirschauer, Christl Pack, Harald Mark, Brigitte Mark und Rochus Schertler (v.l.n.r.). Nicht im Bild: Beatrix Rösler.

Wir schreiben das Jahr 2007, als Pfarrer Hubert Lenz vorschlägt, einen Umweltbeauftragten für die Pfarre Nenzing zu nominieren und damit die Schöpfungsverantwortung näher in die Mitte des Alltagsgeschehen zu rücken. Und weil eine gute Idee bekanntlich Kreise zieht, gründete man gleich eine ganze Arbeitsgruppe, deren Namen Programm ist: Bewahrung der Schöpfung.

Umdenken erwünscht
Unter der Leitung von Harald Mark entstand eine Gruppe, deren Ziel es ist „umweltschädliche und ressourcenvergeudende Verhaltensweisen bewusst zu machen und aufzuzeigen, wo es Möglichkeiten zur Veränderung und zum Umdenken geben kann“. Gemeinsam mit Isabella Pack, Christl Pack und Irma Hirschauer versucht Mark seither den Menschen aufzuzeigen, wie jeder seinen Beitrag leisten kann, „ohne dabei Lebensqualität einbüßen oder nennenswert mehr Geld ausgeben zu müssen“. Und das mit Erfolg.

Was man tun könnte
Die Beiträge der Arbeitsgruppe, in denen sie Probleme und Lösungsvorschläge rund um den Umwelt- und Klimaschutz thematisieren, sind mittlerweile fixer Bestandteil im Pfarrbrief geworden. Öffentliche Veranstaltungen wie Filmabende oder Vorträge regen zu einem klimafreundlichen und umweltgerechten Lebensstil an. Und die Homepage der Pfarre Nenzing enthält neben nützlichen Vorschlägen, was jede und jeder zum Klimaschutz beitragen kann auch eine Liste der Nahversorger in Nenzing und Umgebung.

Offizielle Auszeichnung
Am 18. März wurden die Bemühungen der Arbeitsgruppe nun auch offiziell ausgezeichnet. Anlass bot der Hypo-Umwelt-Förderpreis - eine Initiative der Hypo Landesbank Vorarlberg, die zum Schutz von Mensch und Umwelt in der Region beitragen soll. Die Auswahl der Projekte erfolgte durch eine unabhängige Jury unter der Leitung von Hildegard Breiner, Obfrau des Naturschutzbundes Vorarlberg. Die Arbeitsgruppe wurde mit einem Preis in der Höhe von 3.000 Euro ausgezeichnet. „Für uns ist der Hypo-Umwelt-Förderpreis eine große Ehre“, erklärt Mark. Der Preis zeige, „dass die Bemühungen und das Engagement der Arbeitsgruppe ankommen und nicht umsonst sind“. Die 3.000 Euro möchte die Arbeitsgruppe wieder den Menschen in Nenzing zugute kommen lassen. Ideen sind willkommen.

 

Zur Sache

Ideen willkommen
Wenn Sie bisher noch nie etwas vom „Hypo-Umwelt-Förderpreis“ gehört haben, ist das kein Wunder. Es gibt ihn nämlich erst seit diesem Jahr, was nicht heißen soll, dass es ihn nicht schon früher „gebraucht“ hätte. Der Förderpreis ist vor allem deshalb wichtig, weil er an Umwelt-Projekte verliehen wird, die dem Pflanzen- und Landschaftsschutz, dem Klimaschutz oder dem Schutz von Wildtieren dienen.

20.000 Euro sind insgesamt dafür veranschlagt und sollen zur Realisierung oder Weiterführung der geplanten Projekte beitragen. Voraussetzung für die Nominierung ist, dass die Initiativen dem Gemeinwohl dienen und Vorbildwirkung für andere haben. Außerdem sollte es sich nicht um große und bereits unterstützte Projekte handeln, sondern um noch wenig bekannte Initiativen, die von engagierten Menschen vorangetrieben werden. So wie die Arbeitsgruppe „Bewahrung der Schöpfung“ der Pfarre Nenzing. Gemeinsam mit „CSI: Styria – Climate Safety Investigation“ und „Entwicklung eines Feuchtlebensraumes“ teilen sie sich quasi den zweiten Platz, der jeweils mit 3.000 Euro dotiert ist. Der Hauptpreis in der Höhe von 10.000 Euro ging an den Verein Bodenfreiheit (das KirchenBlatt hat berichtet).

Was nun mit dem Geld geschehen soll? „Wir werden es investieren“, erklärt der Leiter der Arbeitsgruppe, Harald Mark. Angedacht wäre vielleicht eine Jahreskarte für die öffentlichen Verkehrsmittel, die bei der Gemeinde aufliegen könnte. Oder auch ein Radfahrprojekt, um den Drahtesel zu forcieren. (Fast) alles ist möglich. „Ideen und Feedback sind uns immer herzlich willkommen“, lädt Mark die Nenzinger Bevölkerung zur Mitarbeit ein.

Weitere Informationen:
Harald Mark, T 0664 663 0080
www.pfarre-nenzing.at