Begle Patriciavon Patricia Begle

Die Eröffnung des Bienenlehrpfades stand am Sonntag auf dem Programm. Das gelungene Projekt war eine Feier wert. Die Musik spielte zum Frühschoppen auf, Würste brutzelten am Grill, das Zelt schützte vor dem Regen, der einfach nicht enden wollte. Prominenz wurde begrüßt und beklatscht. Geistlichkeit allerdings war keine zugegen. Kein Weihwasser, kein Segen. Nur die Schüler der vierten Klasse sangen ein uraltes, althochdeutsches Lied, eine Art Bienen-Segen-Lied, das über die Bienen gesungen wird, damit sie sich auf die Blüten „setzen“. Ein letztes Restchen also.

Jahrtausendelang waren die Vorgänge in der Natur Anlass für Gebet. Schließlich ging es um Nahrung oder Hunger, Leben oder Tod. Wettersegen und Flurprozessionen sind noch Reste dieser Tradition. Trotzdem hat das Gebet um gutes Wetter etwas veraltet Magisches an sich. Wer glaubt denn heute noch an einen „Wettergott“? Die Zeiten der „Allmacht“ liegen doch hinter uns.

Meine Mutter hat seit ich mich erinnern kann für gutes Wetter gebetet. Natürlich nur bei besonderen, wichtigen Anlässen. Sie hatte immer Erfolg. Dieses Faktum passt nicht in ein aufgeklärtes Weltbild. Es passt auch nicht zu einem erwachsenen Glauben. Aber es passt zu großem Gottvertrauen. Und hier liegt wohl die entscheidende Frage: Mit welchen Anliegen komme ich zu Gott und was traue ich ihm zu?