Rinner Simone von Simone Rinner

Auch wenn es patriotische Österreicher/innen kränken mag: Österreich beim Eurovision Song Contest (ESC) - das ist nicht gerade eine Erfolgsgeschichte. Nur ein Mal belegten wir den ersten Platz - 1966 (!) - mit Udo Jürgens‘ „Merci, Chérie“. Nicht, dass wir es nicht auf alle möglichen Arten versucht hätten: Wir ließen Alf Poier über Tiere singen, schickten schnulzige Lieder an den Start und auch mit Mundart haben wir es probiert.

Trotzdem rangierte Österreich immer nur auf den hinteren Plätzen. Heuer starten wir in Baku mit Wiener Mundart und der Aufforderung sich zu bewegen - oder zumindest Teile des Körpers - einen neuen Anlauf. Ob das sexistisch ist oder nicht, kann und soll jeder für sich selber entscheiden. Verstehen werden es - zumindest rein sprachlich - wohl die wenigsten Zuschauer/innen.

Zur gleichen Zeit findet in Aserbaidschan auch die Kampagne „Sing for Democracy“ statt, die die Kritiker/innen des Aliyev-Regimes gemeinsam mit NGOs gestartet haben. Ihre Forderungen sind eindeutig: sie setzen sich gegen Menschenrechtsverletzungen, Zwangsumsiedelungen sowie Korruption und für Presse- und Meinungsfreiheit ein. Da bekommt die Liedzeile unseres Beitrags für Baku:„Dei Popo hot Gefühle, dei Popo is a Teil von dia, setz erm ned auf de Stühle, dei Popo hot a Meinung, yeah“ der Trackshittaz fast eine tiefere Bedeutung. Aber nur fast.