von Patricia Begle

Es ist nicht Ostern geworden dieses Jahr. Die Stimmung am Ostersonntag war alles andere als österlich. Ob es am winterlichen Wetter lag oder am Daheim-Bleiben beim kranken Kind? Lamm und Ostereier am Frühstückstisch ließen jedenfalls keine Osterfreude aufkommen. Vielmehr setzte sich die Trostlosigkeit und Eintönigkeit des Karsamstags fort.

Was tun, wenn alte Bräuche zwar schöne Erinnerungen hervorrufen, aber die Gegenwart nicht mehr erfüllen? Der Familie zuliebe trotzdem mitmachen? Ins Nichts aussteigen? Zur Ritualberatung gehen? Oder Vorstellungen und Erwartungen verwerfen und abwarten, was sich er-gibt?

Welchen Weg wir als Betroffene auch wählen, was zählt ist die Bewusstheit, mit der wir tun, was wir tun, und die stete Offenheit, dass alles möglich ist. Jederzeit. Schließlich sind es nicht immer genau drei Tage vom Tod bis zur Auferstehung. Das Nichts dazwischen erscheint oft endlos und fühlt sich leer und sinnlos an. Manchmal brauchen wir auch ein wenig länger, um zu erahnen, wo sich das Leben abspielt. So wie Maria am Grab. Der fehlende Stein, das leere Grab, der Gärtner - all das konnte sie nicht entziffern. Erst die vertraute Stimme, die ihren Namen nannte, ging ihr durch und durch. So bleibt uns die Hoffnung, dass uns irgendwann eines der vielen Lebens-zeichen trifft und wir wissen: er lebt.