Rinner Simone von Simone Rinner

Aprilscherz oder nicht?, fragten sich wohl zahlreiche Leserinnen, als sie die Coverstory des aktuellen „Profil“ zu Gesicht bekamen. Diese titelt nämlich „Die Wahrheit über die Ungleichheit“ und hat vor Ostern eine Offenbarung parat: „Die weit geöffnete Lohnschere ist ein Mythos!“

Das hat Folgen. Eine betrifft zum Beispiel den „Equal Pay Day“- den Tag, an dem Frauen dasselbe Gehalt erreichen würden, das Männer für die gleiche Arbeit bereits mit Ablauf des Vorjahrs erhalten hätten. Und der würde laut Profil-Autoren heuer nicht auf den 5. April, sondern auf „irgendwann im Jänner“ fallen. Mit Zahlen und Studien belegen sie, dass es die Schere in der Form nicht gebe und unterstellen Politikerinnen, bewusst mit falschen Zahlen zu operieren.

So lasse sich nach Adam Riese berechnen, dass der „Gender Pay Gap“, also die Geschlechter-Lohnlücke, statt den proklamierten 25% lediglich bei 12% liege. Der Grund? Erklärbare Unterschiede - sprich persönliche und arbeitsplatzbezogene Faktoren. Wenn man den „unerklärlichen Rest“ noch subtrahiert, schließt sich die Schere fast.

Logischerweise hat besagter Artikel nun viele Frauen auf den Plan gerufen, die mit Kommentaren nicht geizen und sich eigenartigerweise am Satz „Die Gender-Pay-Gap-Folklore ist eine Waffe im aufgeheizten Geschlechterkampf geworden“, stören. In diesem Sinne: An den Abakus!