von Patricia Begle

Unsere Kochkurse sind bis in den Sommer ausgebucht, höre ich den Restaurantbesitzer erzählen. „Und zu den offziell ausgeschriebenen kommen noch solche für private Gruppen dazu.“ Unglaublich. Hier treffen sich Menschen am Sonntag vormittag, um gemeinsam zu kochen. Anfänger kommen ebenso wie Fortgeschrittene. Alle wollen es ‚selber machen’, lernen das Zubereiten von Suppen und Saucen oder das Filetieren von Fisch. Das gemeinsame Essen gehört natürlich dazu und macht das ganze zum Fest.

Ich bin begeistert. Da gibt es Menschen, die kein schnelles Essen wollen, die selbst Hand und Mund anlegen und sich richtig viel Zeit nehmen für das Existenziellste. Was da wohl alles geschieht an einem solchen Vormittag – an Schöpferischem, Bodenständigem, Gemeinschaftlichem, Sinn(lichem). Müssten sich nicht sofort alle dieser wunderbaren Koch- und Esskultur anhängen? No. Der Blick ins Regal der Fertigprodukte zeigt, dass es nur eine Minderheit ist. Der Blick ins eigene Tun zeigt die Gründe.

Wir ChristInnen treffen uns schon seit Ewigkeiten am Sonntag zum gemeinsamen Essen. Hinkt der Vergleich? Oder ist er erhellend? Immerhin folgt auch bei uns nur eine Minderheit der Einladung. An den Kosten kann es nicht liegen. Am Angebot? An den Nachfragenden? Ein Blick ins Eigene wird der Antwort näher kommen.