Rinner Simone von Simone Rinner

Ich weiß nicht, wie es Ihnen dabei geht, aber mir steht die Wehrpflichtdebatte mittlerweile, salopp formuliert, „bis ganz oben“. Nach monatelanger (medialer) Vorbereitung hat die Volksabstimmung endlich stattgefunden und dennoch begleiten uns die Diskussionen immer noch täglich - in den Medien, am Stamm- oder Mittagstisch.

Die Frage „Was hast du gewählt?“ kann da durchaus in eine Grundsatzdebatte ausarten - v.a. wenn Mann und insbesondere Frau den Weg zur Wahlurne erst gar nicht angetreten haben. Von „betrifft mich ja nicht wirklich“ bis „ich hatte keine Lust früher aufzustehen“ hat jede eine (müde) Ausrede parat. In Zeiten, in der Wahllokale bis mittags geöffnet haben und auch Briefwahl eine Möglichkeit ist, unverständlich! Oder haben sich die Damen von Herren überzeugen lassen, die behaupten, dass bei diesem Thema nur Betroffene - also Männer - abstimmen dürfen sollten? Wofür wurde dann vor 94 Jahren das Frauenwahlrecht eingeführt?

Dass die Volksbefragung pro Wehrpflicht ausgefallen ist, gefällt im Nachhinein natürlich nicht jeder. Plötzlich besteht eventuell die Möglichkeit (und die Angst), dass auch Frauen zukünftig ihren „(Wehr)dienst“ leisten müssen. Vielleicht dürfen wir dann wieder so tun, als würden wir mitbestimmen. Wie viele Frauen werden wir dann an den Wahlurnen sehen?