von Chefredaktreur Dietmar Steinmair.

Auch wenn das Titelbild dieses KirchenBlattes es schon verkündet: Noch ist nicht Ostern, noch nicht. Der helle Morgen der Auferstehung, er steht noch aus. Zuerst führen uns die Liturgien der nächsten Tage durch das Dunkel der Karwoche. Von der Erinnerung an das letzte Abendmahl über Verrat und Verurteilung bis zum vorläufigen Tiefpunkt im Leben Jesu, dem Tod am Kreuz.

Der Tiefpunkt aber wird zum Wendepunkt.
Gott selbst steigt hinab in Welt der Gottfernen. Am Karsamstag nimmt der Sieg des Lebens über den Tod seinen Lauf, führt hinauf bis zum nächtlichen Osterlob: „Siehe, geschwunden ist allerorten das Dunkel. O wahrhaft selige Nacht, die Himmel und Erde versöhnt, die Gott und Menschen verbindet!“ Es ist die wichtigste Liturgie im Jahr.

Dann ist die richtige Zeit für unser Titelbild. Einmal bislang stand ich vor dem Isenheimer Altar in Colmar. Es war eine Glaubenserfahrung. Ehrfurcht auslösend. Die Dynamik der stürzenden Soldaten, die Wucht des hervor- und emporbrechenden Christus. Die Ausdrucksstärke im Werk Matthias Grünewalds erinnert an Maler des 20. Jahrhunderts. Grünewald war seiner Zeit voraus. 

Und heute? Ist bald Ostern. Nur noch eine kleine Weile. Die Redaktion wünscht bis dahin und danach: Gesegnete Tage und lohnende Lektüre!