Was verbindet Regina Nussbaumer aus Hörbranz und Raphaela Fink aus Andelsbuch. Nein, nicht die Tatsache, dass sie aus Vorarlberg stammen, sondern ihr Caritas-Einsatz für die Kinder in Mosambik.

Veronika Fehle

Mosambik liegt am Indischen Ozean. Mosambik ist das Land der Trockensavannen, der Schirmakazien und der Affenbrotbäume. Mosambik ist aber auch das Land der Armut, der Kinderarbeit und der Aidswaisen. „Fast jede Familie ist von HIV bzw. AIDS betroffen. Rund 1,5 Millionen Menschen sind HIV-positiv. Die immer noch steigenden Infektionsraten und die damit verbundenen Sterberaten hinterlassen mehr und mehr Aidswaisen“, berichtet Daniel Zadra von der Auslandshilfe der Caritas Vorarlberg.

Orte, die Kinder hoffen lassen
Zum heutigen Datum rechnet man in Mosambik mit rund 400.000 Kindern, die einen oder beide Elternteile durch Aids verloren haben. Die Dunkelziffer würde diese Zahl wohl noch nach oben korrigieren. Und dann sind da aber auch Massaca, Imaputo, Namaacha und Tete - vier Namen, die für fast 500 Kinder zu Orten der Hoffnung werden. Es sind die vier Tagesstätten, an denen von Aids betroffene und benachteiligte Kinder betreut und gefördert werden. Möglich gemacht werden diese Hoffnungsorte durch die vielen Spenden aus Vorarlberg.

Caritas-Freiwilligeneinsatz
Herr und Frau Vorarlberger spenden aber nicht nur. Sie engagieren sich zudem direkt vor Ort. Wie zum Beispiel Regina Nussbaumer aus Hörbranz und Raphaela Fink aus Andelsbuch. „Da ich bisher viel Gutes erfahren habe, möchte ich etwas zurückgeben und in diesem tollen Projekt mithelfen“, erklärt Regina Nussbaumer. „Wenn ich am Morgen zur Tagesstätte komme, werde ich mit einem freundlichen ,Bom Dia, todo bem?‘- also ,Guten Tag, wie geht es dir?‘ empfangen. Gerade ältere Menschen sind sehr offen und unterhalten sich gerne mit mir“, erzählt Raphaela Fink.
Beide, Regina Nussbaumer und Raphaela Fink, arbeiten derzeit im Rahmen des Caritas-Freiwilligeneinsatzes für und mit den Kindern in den Tageszentren, unterrichten, teilen das Essen aus, kümmern sich um die ganz alltäglichen Sorgen. Und auch wenn Raphaela Fink abends, wenn sie das Geschirr mit dem kalten Wasser aus dem Dorfbrunnen spült, manchmal das Heimweh packt, so sind  sich die beiden Vorarlbergerinnen doch einig: „Ein Freiwilligeneinsatz ist eine wertvolle Erfahrung, die wir keinesfalls missen möchten.“

 

Zur Sache

Freiwilligeneinsatz bei der Caritas
19 Vorarlbergerinnen und Vorarlberger haben in den vergangenen zwölf Monaten einen Freiwilligeneinsatz bei der Caritas-Auslandshilfe geleistet. Betreut durch Mitarbeiter der Caritas engagierten sich die Vorarlberger/innen in Ländern wie  Äthiopien, Armenien, Rumänien, Ecuador und Mosambik. Auch zeichnete sich hier während der letzten Jahre ein eindeutiger Trend ab. Immer mehr Vorarlberger/innen wollen direkt vor Ort helfen und melden sich für einen der vielen Freiwilligeneinsätze.

Zum Beispiel Mosambik
Das südostafrikanische Land Mosambik zählt zu jenen Regionen, die stark von HIV und Aids betroffen sind. Rund 1,5 Millionen Menschen sind HIV-positiv. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Kindes, das heute in Mosambik geboren wird, beträgt rund 48 Jahre. 43 % der Bevölkerung sind unter 15, nur 3 % über 65 Jahre alt. Regina Nussbaumer und Raphaela Fink sind zwei jener 19 Vorarlberger/innen, die 2011 zu ihrem Caritas-Freiwilligeneinsatz in Mosambik aufgebrochen sind. Sie unterstützen derzeit die Arbeit der Caritas in vier Tageszentren für Kinder, die von HIV betroffen sind.

Informationsabend zum Caritas-Freiwilligeneinsatz:
16. Jänner, 18 Uhr, AHA Dornbirn; www.caritas-vorarlberg.at/auslandshilfe