Sieben Wochen lang, in der Fastenzeit, begleitet Bischof Kräutler die KirchenBlatt-LeserInnen durch seine Diözese Xingú. Von Matthäus Fellinger.

Schöpfungsgereicht - menschengerecht - gottgerecht leben

Anstrengend, zeitaufwändig und teuer wäre eine Reise durch die Weiten des Amazonasgebietes in Brasilien. Die Fastenzeit-Reihe des Vorarlberger KirchenBlatts führt dorthin.

 

Bischof Erwin KräutlerDom Erwin Kräutler
stammt aus Koblach.
Er gehört dem Orden der Missionare vom Kostbaren Blut an.
Seit 1981 ist er Bischof von Xingú im Amazonasgebiet - und Präsident des Indianermissionsrates CIMI der Brasilianischen Bischofskonferenz.
2010 wurde er mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet.

 

47 Jahre ist es her, dass Erwin Kräutler als junger Priester nach Brasilien kam. Seit 1981 ist er nun Bischof von Xingú, der größten Diözese Brasiliens. Sein Amt konfrontiert ihn täglich mit den Auswirkungen der „Globalisierung“. Weltweit bekannt wurde er für seinen Einsatz für die Indio-Völker am Amazonas. Dafür wurde er immer wieder mit dem Tode bedroht, einmal, 1983, brutal niedergeschlagen, aber auch – 2010 – mit dem Alternativen Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Impulse für die Fastenzeit
Bischof Erwin Kräutler wird im KirchenBlatt aus seiner Diözese erzählen. Er wird aufzeigen, wie das Leben der bedrohten Völker in engem Zusammenhang mit dem Lebensstil in der westlichen Welt steht.
Erwin Kräutlers Impulse für die Fastenzeit sind keineswegs als Anklage gedacht. Er will die Hoffnung stärken. Viele sind ja unglücklich über das Unrecht auf der Welt. Sie wollen nicht Nutznießer/innen der Ausbeutung anderer sein. Wenn Erwin Kräutler bei seinen Besuchen in der österreichischen Heimat in Vorträgen erzählt, sind viele tief berührt. Sie spüren, dass Gerechtigkeit etwas mit der Lebensart hier zu tun hat. Aber was kann man tun?
Erwin Kräutler erlebt diese Ohnmacht selbst – gerade jetzt, wo wegen des Energiehungers des aufstrebenden Brasilien die Lebensräume der Indios einem riesigen Wasserkraftwerk
geopfert werden sollen. Aber er will nicht bei der Ohnmacht stehen bleiben. Eine Welt, in der alle Menschen in Würde leben können, ist möglich. Davon ist Kräutler überzeugt.

Trotzdem hoffen
„Mein Leben“, sagt Erwin Kräutler, „kann ich mit dem Amazonas vergleichen: Ruhe und Sturm, Ebbe und Flut“. Sieben Wochen lässt Dom Erwin, wie ihn die Einheimischen nennen, teilhaben an diesem Leben. Er erzählt von dem, was ihn traurig und fröhlich macht, was bedrückt und was immer wieder auch glückt.

Gott ist für Erwin Kräutler mitten im Leben zu finden, besonders dort, wo das Unrecht seine Schatten hinwirft. „Ich leide, glaube und hoffe mit den Menschen“, sagt er. Mitleiden, mitglauben und mithoffen. Dazu lädt das KirchenBlatt zusammen mit Bischof Dom Erwin Kräutler ein –  in der Fastenzeit 2012.

Sieben Wochen – ab 23. Februar bis Ostern – begleitet Bischof Erwin Kräutler die KirchenBlatt-Leser/innen durch die Fastenzeit.
Unter dem Titel „menschengerecht“ zeigt er auf: Eine Welt, in der alle Menschen in Würde leben, ist möglich.
Dazu gibt er Impulse, die helfen, schöpfungsgerecht, menschenge­recht und gottgerecht zu leben.

  • Schöpfungsgerecht
    Die Bewahrung der Schöpfung für die Zukunft verlangt schon heute nach einer schöpfungsgerechten Lebensweise.
  • Menschengerecht
    Mit Unrecht darf man sich nicht abfinden. Wachsam und empfindsam werden für das Leid der Menschen.
  • Gottgerecht
    „Als Jesus die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen“ (Mt 9,36). Diese Aussage über Jesus beeindruckt Bischof Erwin Kräutler besonders. Glauben heißt, sich aus der Wehleidigkeit mit sich selbst zu lösen und so zum Mitleid fähig zu werden – wie Jesus. 

Das KirchenBlatt bietet während der Fastenzeit ein Kurzabo an:

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