Das „Antoniushaus NEU“-Projekt wächst und gedeiht. Und um das stattliche Bauvorhaben zu finanzieren, greifen die Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz zu innovativen Mitteln.

Veronika Fehle

Es hat fast etwas von „Sister Act“, jenem Hollywood-Film mit Whoopie Goldberg, in dem sie als temperamentvolle Deloris einem ruhigen Schwesternkonvent auf unkonventionelle Art zu neuem Schwung verhilft. Die Schwestern singen, formieren sich zu einem Chor, der sich hören lassen kann und sichern so ihre Zukunft. Dieser Filmstoff bot sich natürlich buchstäblich an, ihn von der Leinwand auf die Musicalbühne zu holen. Und so folgte auf den Film aus dem Jahre 1992 das Musical mit Uraufführungsdatum 2006.

Kompliment
Von Hollywood zurück nach Feldkirch und der Frage, was das mit den Bautätigkeiten am Blasenberg zu tun hat. Eines muss man den Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz, die das Feldkircher Antoniushaus leiten, bei der Klärung dieser Frage neidlos zugestehen - findig sind sie!

Um das 12 Millionen-Bauprojekt stemmen zu können, haben sie nicht nur mit Stadt, Land, Gemeinden und Diözese verhandelt, sondern auch selbst Initiativen gestartet - wie die Baustein Aktion. Erst kürzlich hatte man im Antoniushaus dafür auch einen kleinen Markt organisiert. Restlos ausverkauft, hieß es dabei nach wenigen Tagen. Gut so, denn der Um- und Neubau des Antoniushauses ist für die Ordensgemeinschaft, wie Provinzoberin Sr. Maria Bosco bei Baubeginn bemerkte, eine große Aufgabe: „Das Haus entsprach nicht mehr den heutigen Anforderungen. Wir wollen es  aber, ganz im Sinne unserer Gründer, als Alten- und Pflegeheim erhalten.“

Musikalische Bausteine
Nun aber steht ein Szenenwechsel an - mit den Schüler/innen des Musical-Lehrgangs Telfs, die dem „Notruf“ der Schwestern gefolgt sind und mit ihrem Musical „Nonnen in Not“ die Bausteinaktion für das Antoniushaus unterstützen. So wird das Landeskonservatorium in Feldkirch am 21. Jänner zum Musicaltheater und jede verkaufte Karte zum Baustein für das „Antoniushaus NEU“.

Zur Sache

Der Weg zum neuen Antoniushaus

Im April 2011 war es so weit - am Feldkircher Blasenberg lud man zum Spatenstich für den Neu- und Umbau des Antoniushauses. Das Projekt, das unter anderem 60 neue Pflegezimmer und zusätzliche Räume für die Kindergartengruppen im Haus schaffen sollte, wurde mit rund 12 Millionen Euro veranschlagt. Eine große Hürde, die die Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz damit zu nehmen hatten. Fünf Millionen Euro an Landes- und Sozialfondsmittel fließen in das Projekt, das generationenübergreifend - vom jungen bis zum alten Menschen - ausgerichtet ist.

Die Verbindung steht
Pünktlich zum Schulbeginn 2012/13 sollen die neuen Räume bezogen werden können. Und mit diesem Vorhaben liegt man gut im Plan. Die 60 zusätzlichen Pflegezimmer haben bereits ein Dach über dem Kopf, die Verbindungsgänge zwischen Alt- und Neubau stehen und mit 90 Metern Länge ist der Neubau bereits jetzt eine imposante Erscheinung.
Derzeit wird an den Übergangsräumen für die Kindegartengruppen im Antoniushaus gearbeitet.
Das alles will nun aber auch finanziert sein. Benefizveranstaltungen wie das Musical „Nonnen in Not“, das zugunsten der Bausteinaktion des Antoniushauses in Feldkirch zu sehen sein wird, schließen die letzten Finanzierungslücken.

Starkes Zeichen
Der Um- und Neubau des Antoniushauses ist für die Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz ein Wagnis - das ist unbestritten. Es ist aber nach 120 Jahren des Wirkens in Vorarlberg ein starkes Bekenntnis zum Stützpunkt Feldkirch und seinen Menschen.

Nonnen in Not“- Benefizveranstaltung: Sa, 21. Jänner 2012,  19.30 Uhr, Landeskonservatorium in Feldkirch. Kartenvorverkauf: 0699 16700013