Die „aktion leben“ setzt sich österreichweit für den Lebensschutz ein und ist seit 20 Jahren auch in Vorarlberg aktiv. Das KirchenBlatt sprach im Vorfeld des „Tags des Lebens“ am 1. Juni mit Obfrau Christina Stoß.

Das Gespräch führte Dietmar Steinmair

Christina Stoß

 

Christina Stoß
Obfrau "aktion leben vorarlberg"

Am 1. Juni ist „Tag des Lebens“. Die aktion leben vorarlberg wird - wie schon in den vergangenen Jahren - im Dornbirner Messepark „Überraschungspakete“ verkaufen. Was ist das Ziel des Tages und der Paket-Aktion?
Stoß: Mit der Kampagne „Die Überraschung des Lebens“ möchten wir den 1. Juni zu einer Institution machen. Dieser Tag erinnert daran, dass jeder Mensch einzigartig und das Leben ein Geschenk ist. Rund um den Tag des Lebens erhalten die Besucher gegen einen kleinen Solidaritätsbeitrag ein nett verpacktes, mit einem keimlingsgrünen Band umwickeltes Überraschungs-Päckchen. In jedem Päckchen verbergen sich qualitätsvolle Sachartikel renommierter Unternehmen und hochwertige aktion leben-Geschenkartikel. Wer sich ein Päckchen holt, tut gleichzeitig Gutes. Denn mit den Spenden für das Überraschungs-Päckchen können wir schwangeren Frauen und ihren Familien helfen und somit Lebensfreude weitergeben.

Mit dem Tag des Lebens wollen sie also daran erinnern, dass das Leben ein Geschenk ist. Religiöse Menschen denken dabei an Gott als Schöpfer des Lebens. Ist Ihre Arbeit auch religiös motiviert?
Der Verein aktion leben vorarlberg ist überkonfessionell angelegt, als Lebensschutzverein sind wir aber auch unserem Schöpfer als Geber allen Lebens verpflichtet. Unsere Arbeit entspringt dem Gedanken, dass das menschliche Leben zu schützen ist, von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod.

Sie bieten eine staatlich anerkannte Beratung für Schwangere an. Was muss sich in Vorarlberg konkret ändern, damit unsere Gesellschaft kinder- und familienfreundlicher wird? 
Wir haben in Vorarlberg ein sehr gut aufgebautes Netz für Familien. Ändern muss sich die Einstellung der Gesellschaft selber. Frauen, deren familiäre Arbeit wertgeschätzt wird; junge Frauen, die Hilfe durch ihre Familien erfahren und auf deren Unterstützung zählen können; gute nachbarliche Beziehungen und Einbindung in die sozialen Strukturen sind ganz wesentliche Faktoren. 

Kommen auch Männer und werdende Väter in Ihre Beratungsstelle? Was sind deren Fragen? 
Ja, immer mehr Männer begleiten ihre Partnerinnen in die Beratung. Wir machen die erfreuliche Beobachtung, dass es zunehmend mehr Männern wichtig ist, am Prozess der Schwangerschaft aktiv teilzunehmen und ihre Partnerin zu unterstützen. Pauschal kann man den letzten Teil der Frage nicht beantworten, da jede Beratung individuell ist. So wie die Frauen wenden sich auch die werdenden Väter mit ihren ganz persönlichen Anliegen, die aus den unterschiedlichsten Bereichen kommen können, an uns.

Sie bieten Workshops auch für Volksschulklassen an, etwa zum Thema „Gefühle“ oder „Vorgeburtliches Leben“. Wie ist da die Resonanz vonseiten der Schüler/innen bzw. der Lehrer/innen?
Die Workshops „Gefühle sind wie Farben“ und „Das Wunder des Lebens“ bieten wir erst seit Beginn des Jahres neu an. Zur Zeit stehen wir im Kontakt mit mehreren Schulen, an denen die ersten Workshops im kommenden Schuljahr stattfinden werden.

Ab Juni gibt es  im Caritashaus in Dornbirn ein „Schwangerencafé“. Was erwartet die Besucherinnen? 
Das Schwangerencafé bietet einen Raum für schwangere Frauen, mit anderen Schwangeren in gemütlicher Atmosphäre bei einem leckeren Frühstück in Kontakt zu kommen sowie sich über Erfahrungen und Erlebnisse auszutauschen. Es wird von unserer Sozialarbeiterin Christina Fischer betreut, die jeweils zu einem bestimmten Thema einen kurzen Vortrag hält. Ebenfalls steht sie für Fragen rund um Schwangerschaft und Geburt zur Verfügung.

Sie setzen sich für einen „umfassenden Schutz menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod“ ein? Was macht die aktion leben zum Thema „Lebensende“?
Wichtige Zukunftsfragen können nicht nur in Expertenkreisen entschieden werden. Wir beobachten biomedizinische Entwicklungen, die mit dem Schutz des Lebens in Konflikt stehen, und arbeiten sie in einfach verständlicher Form auf. Damit wollen wir vielen Menschen ermöglichen, sich eine eigene Meinung zu bilden.
Dazu gehört auch die Euthanasie. Mitglieder von aktion leben sind ebenso vertreten in der österreichischen Bio-Ethikkommission, die ja auch bei Gesetzesentwürfen mitarbeitet.

Warum engagieren Sie sich persönlich für den Lebensschutz?
Mein Engagement entspringt einer tiefen Dankbarkeit, dass mein Mann und ich drei gesunde Kinder haben.
Es ist unser Anliegen, der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Das Leben ist das höchste Gut und wir möchten den Ungeborenen, die keine Stimme haben, zu ihrem Grundrecht, leben zu dürfen, verhelfen. Dabei gilt es, die Mütter zu unterstützen und sie nicht allein zu lassen.
Der Verein aktion leben vorarlberg zeigt auf, wie Leben trotz ungeplanter Schwangerschaft gelingen kann.

HINTERGRUND

aktion leben vorarlberg
definiert sich selbst als „Bewegung für den Schutz menschlichen Lebens“. Besonderes Augenmerk der Arbeit liegt auf dem Beginn menschlichen Lebens. aktion leben vorarlberg ist als privater, parteipolitisch unabhängiger, überkonfessioneller und gemeinnütziger Verein organisiert. Die Finanzierung erfolgt überwiegend aus Spendenmitteln.

aktion leben ist in folgenden Bereichen tätig:

  • Schwangeren-Beratung und praktische Hilfe. Die Schwangeren-Beratung ist ergebnisoffen und „non-direktiv“: Der Respekt vor der Entscheidung des anderen und der Anspruch, Leben zu schützen, gehören zusammen, so aktion leben.
  • Bildungsarbeit an Schulen
  • Informations- und Öffentlichkeitsarbeit, besonders rund um den „Tag des Lebens“ am 1. Juni
  • Beobachtung biomedizinischer Forschung und Biotechnologie


Kontakt:
Erreichbar sind die Mitarbeiter von aktion leben vorarlberg in Dornbirn, Dr. Anton Schneider Straße 3,
T 05572 33256,
Mo - Fr 8 - 12 Uhr
Mi 19 - 21 Uhr (nach telefonischer Absprache)

info@aktionleben-vorarlberg.at
www.aktionleben-vorarlberg.at

Überraschung des Lebens
Die Überraschungspakete sind gegen eine Spende erhältlich am:

  • 1. Juni: Dornbirn Messepark, 9 - 18 Uhr
  • 2. Juni: Pfarre Andelsbuch, nach dem Gottesdienst um 9 Uhr
  • 10. Juni: Pfarre Lingenau, nach den Gottesdiensten um 9 Uhr und um 10.30 Uhr
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