Die Philippinen stehen heuer im Mittelpunkt des Weltgebetstag der Frauen am 3. März, der übrigens in 170 Ländern gefeiert wird. Der Fokus liegt dabei klar auf den Themen Gerechtigkeit, Verständigung und Frieden. In Österreich beteiligen sich rund 300 Pfarren und Gemeinden in allen Diözesen.

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Das Motto des 3. März 2017 lautet "Habe ich dir Unrecht getan?" Ausgangspunkt der liturgischen Texte zum Weltgebetstag ist diesmal das biblische Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg (Mt 20,1-16), das zum Nachdenken über die Folgen ungerechter globaler Wirtschaftsstrukturen anregen soll: "Für Jesus ist es ganz natürlich, großzügig zu geben. Die Arbeiter, die den ganzen Tag gearbeitet haben, sehen es als ihr gutes Recht mehr zu bekommen und erheben lauten Protest", heißt es auf der Weltgebetstag-Website.

Große Unterschiede

Der Alltag philippinischer Arbeiterinnen, Tagelöhnerinnen und Alleinerzieherinnen sei vielfach "von Abhängigkeiten und prekären Verhältnissen geprägt". Viele Filipinas seien weiterhin Arbeitssklavinnen in arabischen Staaten, Opfer von häuslicher Gewalt, Prostitution, Sextourismus oder Pornobusiness. Die Philippinen sind ein Land der Extrem: Große Unterschiede zwischen Arm und Reich, wunderbare Natur und Weltkulturerbestätten auf der einen und zerstörerische Naturgewalten wie Taifune auf der anderen Seite,  in der Verfassung verankerte Frauenrechte einerseits und geschlechterspezifische Diskriminierung und Gewalt andererseits.

Ein Blick in die Geschichte

Die Wurzeln des Gebetstags der Frauen liegen in der Weltmissionsbewegung des 19. Jahrhunderts in Amerika, in deren Rahmen eine eigenständige Frauenbewegung entstand. Am 4. März 1927 fand erstmals eine über die USA hinausgehende multinationale Feier des Ökumenischen Weltgebetstags der Frauen statt. "Es ist ein außergewöhnliches Zeichen der Solidarität und der Verbundenheit, wenn Frauen über Zeitzonen hinweg Gottesdienst feiern und so miteinander verbunden sind", erklärt die Verantwortliche für Deutschland, Elfriede Schießleder. Auch das ökumenische Miteinander werde dadurch unterstrichen und erhalte eine neue Dimension - "besonders im Jubiläumsjahr der Reformation".

"Beten verändert die Welt, weil es die Sicht so vieler Menschen verändert. Beten weitet den Horizont und fordert uns zu christlicher Solidarität und Nächstenliebe auf", so die Frauenverbands-Leiterin. In Österreich tragen Frauenorganisationen christlicher Kirchen und Gemeinschaften den Gebetstag, der in zahlreichen Gemeinden begangen wird.