Vom 14. bis 16. Dezember fand in München das 1. Projekttreffen des Projektes „Educational work with refugees – comparison of methods in Germany, Austria and Sweden” statt. Insgesamt 14 Teilnehmende aus unterschiedlichen Einrichtungen der Erwachsenenbildung in den drei beteiligten Ländern waren der Einladung des Münchner Bildungswerks gefolgt. Das einjährige Projekt (Laufzeit vom 01.10.2016 bis 30.09.2017) wird koordiniert von der Katholischen Erwachsenenbildung Deutschland e.V. (KEB Deutschland) und finanziert durch das Programm Erasmus+ der Europäischen Union. Von österreichischer Seite ist neben dem Katholischen Bildungswerk Vorarlberg auch das KBW Burgenland und das Forum Katholischer Erwachsenenbildung Österreich als Projektpartner beteiligt.

Gespannt warteten alle Teilnehmenden des Austauschprojektes zur pädagogischen Arbeit mit Geflüchteten vor allem auf die persönliche Begegnung, aber schnell war klar, dass das Miteinander in dieser Konstellation sehr gut funktionieren würde. Das erste Projekttreffen stand unter dem Motto des Sich-gegenseitig-Kennenlernens und so präsentierten die einzelnen Projektpartner sich und ihre Einrichtungen, die von national agierenden Dachverbänden bis zum lokalen Anbieter reichen. 

Der Schwerpunkt lag bei diesem ersten Projekttreffen auf Deutschland, so dass nun auch die schwedischen und österreichischen Partner von Begriffen wie Förderalismus, BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) und Integrationskursen eine erste Ahnung haben. Außerdem präsentierte die KEB Rheinland-Pfalz ihr Weiterbildungsangebot für Lehrende in Integrationskursen sowie die Fortbildung „BBQ“, die sich auf Landesebene an (angehende) Sprachlehrkräfte wendet. Als Veranstalter stellten die Projektmitarbeiterinnen des Münchner Bildungswerks, Sofie Engl und Alena Novosadova, ihre Arbeitsbereiche „Freiwilliges Engagement“ und „Integration und Migration“ vor.

Neben dieser Vorstellungen blieb aber während des gesamten Treffens immer auch viel Zeit zum allseits gewünschten Austausch. Ein besonderer emotionaler Höhepunkt war für alle der Besuch der 80jährigen Ingeborg, die sich seit über 35 Jahren als Freiwillige engagiert und nun selbstverständlich auch Geflüchtete betreut. Ihr Apell, miteinander und nicht übereinander zu sprechen, fand viel Beifall. Weitere Höhepunkte waren ein „Schnellkurs Tschechisch“, in dem die Partner zu Lernenden wurden und  die „Stadtführung in leichter Sprache“, während der wir wichtige Aspekte des Münchner Stadtlebens als Neuangekommene entdecken konnten.

Inhaltlich werden die Projektpartner sich mit der Frage beschäftigen, welche unterschiedlichen Konzepte in der pädagogischen Arbeit mit Geflüchteten in den beteiligten Ländern besonders erfolgreich sind und ob es Möglichkeiten gibt, diese in die eigene Arbeit zu integrieren. Erste Überlegungen, z.B. die Stadtführung in leichter Sprache modifiziert in das Angebot des schwedischen Studienverbundes Bilda aufzunehmen, lassen sich hoffentlich bald realisieren. Anfang des kommenden Jahres wird die Projektwebseite unter www.edref.eu freigeschaltet, auf der Sie sich über den Projektfortschritt informieren können.