Ägidius Zsifkovics unter großer internationaler Präsenz zum neuen Bischof von Eisenstadt geweiht - Verkündigung des Evangeliums, Pflege der Ökumene und des friedvollen Zusammenlebens der Volksgruppen als zentrale Anliegen des neuen Bischofs

Eisenstadt (KAP) "Mit Euch bin ich Christ und für Euch bin ich Bischof" - mit diesen Worten begrüßte der neue Eisenstädter Bischof, Ägidius Zsifkovics, die tausenden Gläubigen sowie die hohen Vertreter aus Kirche, Staat und Gesellschaft, die am Samstag, 25. September, an seiner Bischofsweihe im Eisenstädter Martinsdom teilgenommen haben. Zugleich skizzierte der neue Bischof in seinen Dankesworten am Ende der Weiheliturgie erste Schwerpunkte seines Hirtenamtes. So wolle er verstärkt "missionarische Initiativen" setzen, die Ökumene pflegen und das friedvolle Zusammenleben der Volksgruppen im Burgenland fördern. Im Zentrum seines Hirtenamtes stehe die Verkündigung des Wortes Gottes, so Zsifkovics unter Verweis auf seinen Wahlspruch "Was er Euch sagt, das tut" aus dem Johannes-Evangelium.

Wörtlich rief Bischof Zsifkovics die Gläubigen in der Diözese auf, den begonnen Weg "gemeinsam in gegenseitiger Wertschätzung, auf Augenhöhe und um Geist der Communio" zu gehen und das Verbindende über das Trennende zu stellen. Dies entspreche auch der pannonischen Tradition, "das Eigene zu lieben und das Andere zu schätzen" - eine Eigenheit, die das Burgenland geradezu zu einem "Modell für andere" und "kostbar im großen Europa" mache, so Zsifkovis.

Seine "vordringlichste Aufgabe" sehe er darin, "den Menschen heute Gott zu bringen", das Evangelium "treu und unermüdlich zu verkünden und die Einheit der Kirche zu wahren und zu fördern". Zugleich rief er dazu auf, den Blick auf Christus zu richten und "den Alltag in den Familien und Pfarrgemeinden aus dem Glauben zu gestalten".

"Notwendige missionarische Initiativen setzen"

Klerus und Laien seien durch die Taufe und die Firmung gemeinsam berufen, "heute bei uns Gottes Reich mitzubauen. Daher ermutige er als Bischof "Christen und alle Menschen guten Willens in unserem Land, diesen Weg gemeinsam zu gehen" und "notwendige missionarische Initiativen" zu setzen. Dies sei ihm ein "Herzensanliegen", ebenso wie die Sorge um die Armen, Heimatlosen, Notleidenden, Alten und Kranken, die ein "Dauerauftrag für die Kirche und eine Herausforderung an alle" sei, "damit unsere Welt menschlich bleibt", mahnte der Bischof.

In der Präsenz der zahlreichen Bischöfe, Priester und Gläubigen aus dem In- und Ausland sehe er "ein Zeichen gelebter Kollegialität und kirchlicher Einheit sowie Frucht grenzüberschreitender Arbeit", so der neue Bischof.

Zusammenleben der Volksgruppen hat "Modellcharakter"

Das Zusammenleben der vier Volksgruppen im Burgenland - Österreicher, Ungarn, Kroaten und Roma - , die Bischof Zsifkovics eigens in ihrer jeweiligen Muttersprache begrüßte, habe "Modellcharakter für andere in unserer Heimat und im neuen Europa", so der Bischof. "Schätzen, pflegen und schützen wir diesen kostbaren Schatz, der unsere Heimat so reich und lebenswert macht".

Bischofsweihe ZsifkovicsZuletzt dankte der neue Bischof dem Hauptkonsekrator, Kardinal Christoph Schönborn, für die Weihespendung und langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit in der Bischofskonferenz. Als Zeichen der Dankbarkeit überreichte Zsifkovics dem Kardinal eine kroatische Trachtenpuppe aus seiner Heimatpfarre Stinatz.

Dank sagte er außerdem seinem Vorgänger, dem nunmehrigen emeritierten Eisenstädter Bischof Paul Iby (im Bild links bei der Handauflegung während der Bischofsweihe). Ihm schenkte Zsifkovics als Zeichen der Dankbarkeit eine Bibel in russischer Sprache, da Iby angekündigt hat, in seiner Pension seine Russischkenntnisse aufzubessern.

Georg Lang zum neuen Generalvikar ernannt

Pfarrer Mag. Georg Lang ist der neuen Generalvikar der Diözese Eisenstadt. Das gab Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics am Ende der Weiheliturgie bekannt. Generalvikar Georg Lang übernimmt mit der heutigen Ernennung das Amt. Er wirkte bisher als Pfarrer von St. Margarethen, in jener Pfarre, die für ihre Passionsspiele über die Grenzen der Diözese hinaus bekannt ist.

Der neue Eisenstädter Generalvikar Georg Lang ist 47 Jahre alt, geboren wurde er am 14. Jänner 1963 in Haschendorf (Pfarre Unterpetersdorf-Haschendorf). Nach dem Theologiestudium in Wien und der Sponsion am 28. Juni 1989 wurde er am Tag darauf, am Fest der Apostelfürsten Petrus und Paulus am 29. Juni, vom damaligen Diözesanbischof Stefan Laszlo zum Priester geweiht.

Georg Lang war seither in der Pfarrseelsorge tätig: zuerst von 1. September 1989 bis 31. August 1991 als Kaplan in der Dom- und Stadtpfarre Eisenstadt. Es folgten der Dienst als Pfarrmoderator in St. Margarethen (1.10.1991-31.8.1992), in Heiligenbrunn und Hagersdorf (1.9.1992-31.8.1993) und in Andau (1.9.1993-31.8.1998).

Seit 1. September 1998 wirkt Lang als Pfarrer der Passionsspielpfarre St. Margarethen.

Linktipps
_ Alle Meldungen zu Bischof Ägidius Zsifkovics finden Sie im Dossier auf katholisch.at
_ Website der Diözese Eisenstadt zur Bischofsweihe am 25. September 2010 - mit umfrangreicher Fotogalerie