Trotz Unruhen im Orient, der Hungernot in Afrika und aller anderen derzeitigen Krisen auf der Welt, blieb der große Flüchtlingsandrang auf Vorarlberg aus.

Bundesweit mehr
Das österreichische Innenministerium hat gemeldet, dass insgesamt 5821 Flüchtlinge im ersten Halbjahr 2011 bundesweit angekommen sind. Das ist eine Steigerung von 15,5 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr. Nicht so im westlichsten Bundesland. „In Vorarlberg sinken die Zahlen immer noch“, sagt Martin Fellacher von der Flüchtlingshilfe der Caritas. Derzeit sind 134 Asylwerber in vier Großquartieren und 376 in Privatquartieren untergebracht.

Keine großartige Steigerung erwartet
Lediglich 80 Asylwerber aus den Erstaufnahmezentren wurden im ersten Halbjahr nach Vorarlberg zugewiesen. „Die EU-Binnenländer putzen sich im Rahmen des Dublin-II-Abkommens ab und lassen die Grenzländer im Regen stehen“, begründet Fellacher den verhältnismäßigen geringen Andrang auf Österreich im Gegensatz zu anderen Ländern. Er rechnet nicht, dass sich die Zahlen großartig ändern werden.

Lange Wartezeiten
Derzeit werden in Österreich Altlasten, was Asylanträge betrifft, aufgearbeitet. Laut Fellacher geschieht dies rasch. Es werden mehr Verfahren abgeschlossen, als neue eröffnet. Seit vier Jahren oder länger warten in Vorarlberg 131 Asylwerber auf diese Beschleunigung. Ein Antragsteller, bereits seit elf Jahre!