Erneut hat ein Fluchtversuch nach Europa 181 Menschen das Leben gekostet. Um solche Katastrophen in Zukunft zu verhindern, appellierte Caritaspräsident Landau an die Politiker die „Abschottungspolitik der EU“ zu beenden.

Für Caritaspräsident Michael Landau „lässt sich die Verantwortung nicht abschieben. Wir müssen helfen und nicht wegschauen.“ Die Gründe der Flucht sind Landau klar- die Menschen fliehen vor Dürre und Hunger, vor Verfolgung und Folter, vor Kriegen und Tod und die Versuche zeigen die unglaubliche Verzweiflung der Menschen in jenen Ländern.


Rettungspakete und Reformen

Landau forderte auf, genauso wie bei der Bankenhilfe auch für Flüchtlinge Rettungspakete zu schnüren, anstatt den Grenzschutz zu verstärken. Für die Flüchtlinge aber, kritisierte Landau weiter, würden ja nicht einmal genügend Rettungsringe ausgeworfen werden und bezeichnete dies als Verbrechen. Laut Amnesty International investierte die EU in den letzten sechs Jahren (2007 bis 2013) in die Errichtung von Zäunen sowie in hoch entwickelte Überwachungssysteme und Grenzkontrollen beinahe zwei Milliarden Euro. Im Vergleich dazu gab man nur rund 700 Millionen Euro für die Verbesserung der Asylverfahren und der Situation der Asylsuchenden aus.

Der Caritaspräsident würde daher auch gerne eine Reform des geltenden EU-Aufnahmesystems für Flüchtlinge sehen, in der die Grenzregionen der Union zusätzlich finanzielle Mittel erhalten, um die Flüchtlinge angemessen aufnehmen zu können. Außerdem sollte es zusätzlich jedes Jahr Resettlement-Programme (Neuansiedlungen) geben, um die Aufnahme von besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen steuern zu können.


Mehr Europa

Doch zur Zeit verhindert die „Abschottungspolitik der EU“ den Menschen den Zugang zum Schutz in der EU. Infolgedessen ist der gefährliche Weg über das Mittelmeer für die Leute der einzige Hoffnungsschimmer. „Wir brauchen in dem Bereich mehr und nicht weniger Europa“, betonte Landau. Es brauche legale Antrags- wie auch Einreisemöglichkeiten um die Einreise nach Österreich bzw. Europa für Flüchtlinge und Migranten zu gewähren.

Der Caritaspräsident verlangt dauerhafte Maßnahmen um Menschen in Seenot zu retten; „Flüchtlingsbooten kann und muss geholfen werden“, um weitere Katastrophen wie diese abzuwenden. Außerdem sollte es keine Ablehnungen von Flüchtlingen an Grenzen und auf See geben, da dies der Tod für die Zurückgewiesenen bedeuten könnte.