Bereits über zwei Millionen Euro wurden von den Österreichern über die Aktion "Nachbar in Not" und die Caritas für die Opfer der Dürrekatastrophe in Ostafrika gespendet. Mit dem Geld wird der Ankauf von 285 Tonnen Getreide, 81 Tonnen Bohnen, 6 Tonnen Spezialnahrung, 4 Tonnen Medikamente und etlichem mehr finanziert. Dass die Hilfe ankommt, zeigen die Berichte von Helfern vor Ort wie Susanne Brezina oder Florian Lems.

Susanne Brezina: Verteilung läuft gut

Caritas-Katastrophenhelferin Susanne Brezina befindet sich derzeit im Dürregebiet von Nordkenia und berichtet von der Verteilung der Lebensmittelgutscheine in Bubisa, in der Region Marsabit:

"Es läuft soweit alles gut, die Händler haben genug Lebensmittel in ihren Geschäften und alles ist sehr gut von unserer Partnerorganisation Pacida vorbereitet worden. Die unterstützten Menschen kommen in zuvor organisierten Gruppen (ca. 25 Personen alle zwei Stunden) zu den Läden, damit dort das Tagesgeschäft nicht gestört wird. Die Händler sind bestens vorbereitet und helfen den von der Dürrekatastrophe betroffenen Menschen, ihr Paket zusammenzustellen. Neben Zucker, Tee und Milch kaufen die Menschen hauptsächlich Weizen- und Maismehl sowie Bohnen und Kochfett. Wenn noch ein paar Kenia Shillings übrig bleiben, wird dafür Salz zum Einkauf hinzugefügt. Zusammen mit dem Pacida Field Officer, Herrn Dotti, habe ich eine kleine Ansprache gehalten und über die Hilfe der Caritas Österreich gesprochen. Eine Frau hat mich gebeten, den Dank der Gemeinde an die österreichischen Spenderinnen und Spender weiterzugeben und ein Ältester meinte: Der Regen wird von Gott kommen und wir wissen nicht, was Gott für uns vorgesehen hat. Aber wir haben gesehen, dass er an uns denkt, wenn andere Menschen in einem weit entfernten Land an uns denken und uns helfen, über die schwierige Zeit ohne Regen hinwegzukommen."

Florian Lems: Immer wieder hören wir "Jetzt sterben unsere Tiere. Als nächstes sterben wir."

Caritas-Katastrophenhelfer Florian Lems ist ebenfalls in Nordkenia im Einsatz und schildert die derzeitige Lage und die Hilfsmaßnahmen für die Betroffenen der Hungerkatastrophe.

"Die Situation hier in Nordkenia ist wirklich dramatisch. Ich habe mit Menschen gesprochen, die seit drei Wochen mit zwei Kanistern Wasser auskommen müssen. Eine Frau hat mir erzählt, dass sie häufig nur einmal pro Tag etwas Mais für ihre fünf Kinder kochen kann, manchmal gibt es gar nichts zu essen. Am dringendsten werden Wasser und Lebensmittel benötigt. Ganze Halbnomaden-Gemeinden sitzen mitten in der Wildnis fest. Wo früher Weideland und Wasser war, ist jetzt eine riesige Steinwüste. Die Menschen können nicht mehr weg, weil die wenigen Kamele, die noch nicht verendet sind, zu schwach sind. Deshalb können sie auch kein Wasser mehr holen. Von einem Dorf, das ich besucht habe, ist der nächste Brunnen 65 Kilometer entfernt, das ist einfach zu weit. Immer wieder bekommt man von den Menschen zu hören: "Jetzt sterben unsere Tiere. Als nächstes sterben wir." Gemeinsam mit unseren lokalen Caritas-Partnerorganisationen versorgen wir jetzt Tausende Menschen mit Wasser und Lebensmitteln. Das ist in dieser Phase der Katastrophe am wichtigsten, denn die Menschen brauchen diese Nothilfe zum Überleben. Langfristig arbeiten wir daran mehr Brunnen und natürliche Sammelbecken für Wasser zu bauen. Ein weiteres Thema ist es, den Viehbestand wieder aufzustocken. Die Tiere sind die Lebensgrundlage der Viehnomaden hier, ohne sie können sie nicht überleben. Ich habe einen Mann getroffen, der vor der Dürre 100 Kühe hatte. Kein einziges Tier hat überlebt."

Caritas-Spendenkonto: Raika 40.006, BLZ 37422, Kennwort: Hungerhilfe
Oder ganz einfach ein SMS mit dem gewünschten Betrag und dem Kennwort "HUNGER" senden an: 0664 660 3333 

Nachbar in Not: PSK 91.091.200, BLZ 60.000, Kennwort: "Hunger in Ostafrika"