Papst Benedikt XVI. reist zum zweiten Mal in den Libanon. Sein Besuch soll Stärkung für das Land sein, das ein Beispiel dafür ist, dass das Zusammenleben verschiedenster Religionen gelingen kann. Der Papstbesuch soll auch Hoffnungs- und Friedenszeichen sein in einer Region, die nach Frieden hungert.

Zwei Tage vor seiner Libanonreise hat Papst Benedikt XVI. zu Frieden und Versöhnung im Nahen Osten aufgerufen. Er freue sich auf das Zusammentreffen mit Katholiken diverser Riten, Christen anderer Kirchen, Muslimen und Drusen, sagte der Papst am Mittwoch bei der Generalaudienz im Vatikan. Dieser "Reichtum" an verschiedenen Gruppen in der libanesischen Gesellschaft könne nur weiterbestehen, wenn man ständig in Frieden und Versöhnung lebe. Dafür brauche es gegenseitigen Respekt, so der Papst.

Ganz ohne Sorge um die Sicherheit des Papstes geht es allerdings auch in libanesischen Kreisen nicht zu. Die Sicherheitskräfte seien in Alarmbereitschaft, verkündete Ende der Woche der Koordinator des Besuches. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden massiv verstärkt, denn die Lage im Libanon ist mit dem blutigen Konflikt im Nachbarland Syrien seit Frühjahr immer instabiler geworden. Dennoch gibt man sich betont gelassen: "Alle Eventualitäten wurden geprüft", so Abdo Abou Kassem, Direktor des katholischen Medienzentrums im Libanon, vor den Medien: "Wir haben Vertrauen in die libanesische Sicherheit."

Geistliche Mission


Dabei soll die 24. Auslandsreise des Papstes in erster Linie eine geistliche Mission werden. Benedikt XVI. unterzeichnet und veröffentlicht am Freitag in Harissa das Schlussdokument der Nahostsynode von 2010.
Wie schon das zweiwöchige Weltbischofstreffen selbst will Benedikt XVI. mit seiner Reise und dem Dokument den Christen zwischen Kairo und Teheran Grundlagen für das Leben und das Überleben in ihrer schwierigen Lage vorgeben. Er will ihnen römische und universalkirchliche Rückenstärkung vermitteln, ihr Selbstbewusstsein stärken, sie zu Solidarität und Kooperation gegenüber ihren Landsleuten anhalten - und sie zum Bleiben in ihrer Heimat ermutigen.

Das "Nachsynodale Dokument", das dem Vernehmen nach kürzer ist als die Schlusstexte früherer Synoden ist, versteht sich als Anleitung zur Vertiefung des Glaubens in allen Bereichen des kirchlichen Lebens. Denn wenn Christen konsequent die christliche Botschaft der Gottes- und Nächstenliebe leben, tragen sie auch zu Aussöhnung und Frieden in der Welt bei.
(kathpress / red.)