Der Papst lebt nicht vom Brot allein – zumindest nicht der amtierende: Franziskus‘ Spezialitäten heißen Bagna cauda und Paella, wie eine neue kulinarische Biografie offenbart.

Noch in Buenos Aires stellte er sich fast jeden Abend selbst an den Herd und schnippelte und briet und kochte. Jetzt, als 266. Bischof von Rom, dürfte Papst Franziskus die Zeit dazu fehlen – etwas, das er möglicherweise manchmal ein bisschen bedauert.

Ein Papst am Herd

Alle anderen haben ab Herbst die Möglichkeit, durch die kulinarische Biografie des Jorge Mario Bergoglio zu blättern: „Chef Francis“, also: „Koch Franziskus“, heißt die Neuerscheinung zur Frankfurter Buchmesse, die allerdings keine Rezeptesammlung ist. Es geht vielmehr um das, was Franziskus mit dem menschlichen Grundbedürfnis Essen verbindet. Da sind zum Beispiel Großvater Giovanni und Großmutter Rosa Bergoglio, die im argentinischen Exil ein Restaurant mit Spezialitäten aus ihrer Heimat Piemont betrieben. Da ist seine Ausbildung als Chemietechniker, die mancherorts auch mit Lebensmittelchemie in Verbindung gebracht wird. Da sind Abende mit Familienmitgliedern, Glaubensbrüdern und Freunden, zu denen Franziskus auftischte. Bagna cauda, also rohes Gemüse in einer warmen Sauce aus Olivenöl, Sardellen und Knoblauch, zum Beispiel, oder gefüllte Tintenfische, weißer Reis mit Zwiebeln und Parmesan und Huhn.

Roberto Alberghetti, der Papst-Biograf, hat Begebenheiten und Anekdoten zusammengetragen und sogar Bilder des kochenden Franziskus aufgetan. Erscheinen wird der Band im Mailänder Verlag Mondadori, der sich im Besitz des ehemaligen italienischen Premiers Silvio Berlusconi befindet.

Quelle: religion.orf.at / red