Zwei Priesterweihen als hoffnungsvolle Zeichen für die Kirche in Vorarlberg

Von Wolfgang Ölz

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Lukas Bonner und Rainer Büchel wurden gestern, am 25. Juni abends, im Dom von Feldkirch zu Priestern der katholischen Kirche geweiht. Der Gottesdienst war getragen von einer tiefen spirituellen Freude. Der vollbesetzte Dom und der laue Sommerabend ließen eine dichte und angenehme Atmosphäre entstehen. Beim Einzug der langen Prozession an geistlichen Würdenträgern konnte jede/r auf den Gesichtern der beiden Kandidaten so etwas wie eine heilige Entschlossenheit erkennen. Die Sonne lachte durch die Kirchenfenster in den Dom, und ließ den mit Priestern gefüllten Altarraum in bunten Lichtmustern erstrahlen. Weihrauch, Gesang und Licht vereinten sich mit der  wunderbaren Zeichensprache der Liturgie zu einem sinnreichen Gesamtkunstwerk.

 
Priesterweihe, Bischofsjubiläum, Abschluss Priesterjahr

Generalvikar Dr. Benno Elbs erinnerte in seiner Grußadresse an Bischof Dr. Elmar Fischer, dass die Diözese an diesem Abend drei Dinge feierte: Die Priesterweihe der beiden Kandidaten, den Abschluss des Priesterjahres, das der Heilige Vater ausgerufen hat, und das fünfjährige Jubiläum der Wahl von Dr. Elmar Fischer zum Bischof von Feldkirch. Mit dem ihm eigenen Humor entwickelte der Generalvikar seine Betrachtungen über die Amtszeit des Bischofs mit dem Bild einer Bergwanderung. Er sagte: „Ich bin nämlich nicht ganz schwindelfrei und bin auch schon bei Touren umgekehrt. Ich würde sagen aus Vernunft, Bischof Elmar würde eher sagen aus Mangel an Risikofreude.“  Das Vertrauen des Bischofs in die Arbeit seiner Mitarbeiter/innen und die damit verbundene Freiheit die er gewährt, sah der Generalvikar in seiner Laudatio als zentrale Eigenschaften wie er sein Amt gestaltet.

Der Bischof zentrierte seine Predigt dann um den Begriff der Freude, etwa die Freude am Einsatz engagierter Vorarlberger in Malawi, die er dort erleben durfte, sowie die Freude an dieser Priesterweihe, die er als „eine ganz besonders schöne Sache“ umschrieb. Den Kandidaten wünschte er, dass sie in „ihrer Tätigkeit erleben, wie das Reich Gottes wächst, und dass ihnen dieses Wachstum immer wieder zur Freude wird.“ Nach der Eucharistiefeier, die den Weihakt der beiden Jungpriester gleichsam krönte, sprachen die beiden mit den Worten „Unser Herz ist voll Dank“ einen umfassenden Dank an Gott und alle Menschen aus.

 
Wachstum: theologisch, menschlich, sozial

Vor dem Dom gab es feine Brötchen und Wein, bereitgestellt von den fleißigen Händen der Dompfarre, viele lachende Gesichter, viele kirchliche Insider und Multiplikatoren waren da zu sehen. Unter den Festgästen sah man auch Seminaristen wie Mathias Bitsche, der eben sein Vorbereitungsjahr in Horn abgeschlossen hat und Michael Ender, der sich auch in seinem Theologiestudiums auf die Priesterweihe vorbereitet. Der hocherfreute Regens Dr. Peter Ferner stellte fest, dass er „bei den Neugeweihten in jeder Hinsicht ein Wachstum feststellen hat können, theologisch, menschlich, sozial.“ Die beiden Jungpriester haben laut Regens sehr „viel Humor“ und wenn sie sagen sie möchten bei den Menschen sein, dann meinen sie das auch.

Die frisch Geweihten gaben auch ein Kurzinterview. Auf die Frage, wie er sich jetzt nach der Weihe fühle, sagte Lukas Bonner: „Ich fühle mich jetzt unbeschreiblich leicht. Es ist so schön, dass so viele Leute da sind und sich mit uns freuen, das ist die beste Motivation dafür den Weg jetzt zu gehen.“ Rainer Büchel meinte: „Ja es ist ganz etwas Schönes, es ist eine große Freude, das soviel Leute da sind und beten und gratulieren und sich mitfreuen. Das Priestertum kann ich nur weiterempfehlen, absolut weiterempfehlen. Wer den Ruf verspürt, soll nicht lange zögern, sondern gleich aufspringen auf den Zug, dann geht es flott weiter, nur nicht bremsen."