2,4 Milliarden Menschen leben weltweit in extremer Armut - fast die Hälfte davon sind Kinder. Täglich kämpfen sie ums Überleben, müssen arbeiten um zum Familieneinkommen beizutragen oder sind sogar vollkommen auf sich allein gestellt. Auch in Österreich sind 15,4 Prozent der Kinder und Jugendlichen bis einschließlich 17 Jahren armutsgefährdet. In Zahlen bedeutet das 234.000 Kindern. Darauf soll nicht nur am Internationalen Tag für Beseitigung der Armut am 17. Oktober hingewiesen werden.

Es sind Zahlen, die man sich fast nicht vorstellen kann und die dennoch wahr sind: 2,4 Milliarden Menschen leben weltweit in Armut. An sich schon eine beunruhigende Zahl, aber was ebenso schlimm ist: rund die Hälfte dieser 2,4 Milliarden Menschen sind Kinder.  "Weltweit kämpfen junge Menschen täglich um ihr Überleben. Viele von ihnen müssen arbeiten, um zum Familieneinkommen beizutragen oder schlagen sich auf der Straße mit Diebstählen oder Hilfsarbeiten durch", erklärt Reinhard Heiserer, Vorstandsvorsitzender von Jugend eine Welt.

Schule oder Überleben
"Ein Schulbesuch ist für diese Kinder oft nicht möglich. Aber ohne eine Ausbildung ist es schwierig später eine Arbeit zu finden, von der man leben kann." Jugend eine Welt unterstützt daher weltweit Berufsausbildungszentren und Schulprojekte, damit junge Menschen aus ärmsten Verhältnissen eine Schule besuchen oder einen Beruf erlernen können.

Hungrig in der Schule
So etwa auch in Nepal. In dem südasiatischen Land lebt ein Viertel der Menschen in Armut, über 40 Prozent können nicht lesen und schreiben. "Vor allem Kinder aus armen Familien können oft dem Unterricht nicht folgen, weil sie hungrig sind und ihre Eltern sie nicht unterstützen können", erklärt der Salesianerpater Fr. Jacob Punneliparambil, Projektpartner von Jugend Eine Welt: "Deshalb bekommen sie von uns eine Mahlzeit und Förderunterricht." Durch diese Maßnahmen können die Kinder und Jugendliche dem Stoff in der Schule besser verstehen und haben eine Chance einen Schulabschluss zu bekommen.

Nur eine Chance der Armut zu entkommen
Neben Schulkindern nimmt sich das Projekt mit einem speziellen Programm um Schulabbrecher an. Die Don Bosco Projektpartner von Jugend eine Welt kooperieren in Dharan, der drittgrößten Stadt Nepals, mit zahlreichen Ausbildungsstätten und Kleinunternehmern, damit Jugendliche eine Berufsausbildung absolvieren können. Während dieser Zeit werden sie von ProjektmitarbeiterInnen begleitet und nach der Ausbildung bei der Jobsuche unterstützt. "Das Projekt in Nepal umfasst zahlreiche Maßnahmen, um jungen Menschen eine gute Ausbildung zu ermöglichen", erklärt Reinhard Heiserer: "Denn nur mit einer guten Ausbildung haben junge Menschen eine Chance der Armut zu entkommen."

Armut auch in Österreich
Auch in Österreich sind Kinder von Armut gefährdet - 15,4 Prozent oder 234.000 um genau zu sein - das geht aus einer neu veröffentlichten Studie der Sozialökonomischen Forschungsstelle und der Volkshilfe Österreich hervor. Laut UNICEF-Studie "Measuring child poverty" rangiert Österreich sogar nur auf Platz 18 von 29 Ländern. Betrachtet man die Jahre seit 2005, lässt sich weder ein deutlicher Trend zur Verschlechterung noch ein Trend zur Verbesserung erkennen. Eines zeichnet sich aber ab: Armut wird vererbt. Wenn in einer Familie nur ein sehr geringes Einkommen bis gar keines vorhanden ist, liegt die Quote der armutsgefährdeten Kinder und Jugendlichen bei 71 Prozent. Den ganzen Artikel können Sie hier nachlesen

Internationaler Tag für die Beseitigung der Armut
1992 erklärte die Generalversammlung der Vereinten Nationen, den 17. Oktober zum Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut. In ihrer Resolution vom 22. Dezember zeigt sie sich erfreut, dass einige regierungsunabhängige Organisationen auf Initiative der internationalen Bewegung ATD Vierte Welt diesen Tag bereits in zahlreichen Ländern begehen. (red/jugendeinewelt)