Jedes Leben von der Empfängnis bis zum Tod müsse „geliebt und unterstützt“ werden, betonte Papst Franziskus in seiner Neujahrspredigt im römischen Petersdom. Und: Wir alle brauchen ein Mutterherz, das die Zärtlichkeit Gottes bewahrt und die Regungen des Menschen wahrnimmt.

Der Schutz des menschlichen Lebens stand heuer im Mittelpunkt der Neujahrspredigt von Papst Franziskus. Und zwar jedes. Von dem ganz kleinen, jungen Leben im Mutterleib bis ins hohe Alter, leidendes und krankes Leben genauso wie unbequem oder gar widerwärtig erscheinendes, hielt der Papst fest. Zwei Worte, die dabei immer wieder fielen, waren "lieben und unterstützen".

Lieben und unterstützen

Dem menschlichen Leben zu dienen, bedeute, Gott zu dienen. Gott sei Mensch geworden, "um nicht nur mit uns, sondern auch wie wir zu sein", sagte der Papst. "Dies ist das Wunder, die Neuheit: Der Mensch ist nicht mehr allein; er ist nie mehr Waise, er ist für immer Sohn oder Tochter." Jeder dürfe sich "in dem schwachen Gott, dem Kind im Arm der Mutter, selbst wiedererkennen und sehen, dass die Menschheit dem Herrn lieb und heilig ist."

Ein Hoch auf die Frauen

Die heilige Maria - der 1. Jänner ist in der katholischen Kirche Hochfest der Gottesmutter Maria - bezeichnete der Papst als die "persönliche Signatur Gottes auf der Menschheit" und als "genau so, wie Gott uns will, wie er seine Kirche will: Sie ist eine zärtliche Mutter, demütig, arm an materiellen Dingen, aber reich an Liebe". Die Marienverehrung sei "keine spirituelle Anstandsregel", sondern "Notwendigkeit des christlichen Lebens", so der Papst.

Franziskus würdigte zudem den besonderen Beitrag "jeder Mutter und jeder Frau" für die Kirche: "Während der Mann oft abstrahiert, Behauptungen aufstellt und Ideen durchsetzt, ist die Frau und Mutter in der Lage zu bewahren, im Herzen zu verbinden und beleben. Damit der Glaube nicht zu einer reinen Idee oder Lehre verkommt, brauchen wir alle ein Mutterherz, das die Zärtlichkeit Gottes bewahrt und die Regungen des Menschen wahrnimmt."

An der Messe im Petersdom beteiligten sich als Sternsinger verkleidete Kinder aus ganz Europa, darunter eine Sternsingergruppe aus der Pfarre St. Peter/Graz, und brachten die Gaben zum Altar. (red/kathpress)