"Mutter Teresa war nicht eine Heilige unter vielen, sie war eine Jahrtausendheilige": Wie der "Missio"-Nationaldirektor und frühere Begleiter des "Engels der Armen", Msgr. Leo Maasburg, am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien erklärte, habe die vor 100 Jahren geborene Gründerin der "Missionarinnen der Nächstenliebe" das Missionsverständnis "von innen her revolutioniert":

Buch Mutter TeresaMutter Teresa habe eine "love in action" vorgelebt, also den Anspruch, dass die Liebe zu Gott sich in konkreten Bemühungen um die Ärmsten als Abbilder Christi ausdrücken muss. Ihre "Mission" bestand laut Maasburg darin, dass sie niemanden "in den Glauben hineingeredet", sondern durch ihr Beispiel "in den Glauben hineingezogen" habe. Diese Haltung habe Mutter Teresa zu einer weit über die katholische Kirche hinaus geschätzten und bewunderten Persönlichkeit gemacht und sei bis heute Leitgedanke des Engagements von "Missio".

Ausstellung in der Wiener Peterskirche

Anlass für das Pressegespräch unweit der Peterskirche in der Wiener Innenstadt war eine in deren Krypta gezeigte Ausstellung über Mutter Teresa, die ab 27. August einen Monat lang bei freiem Eintritt das Leben und Wirken der 2003 seliggesprochenen Friedensnobelpreisträgerin beleuchtet. Die Ausstellung ist eine Initiative der Päpstlichen Missionswerke ("Missio") und wurde in enger Zusammenarbeit mit den Ordensschwestern von Mutter Teresa konzipiert. Vorgestellt wurden auch eine SMS-Aktion anlässlich des 100. Geburtstages Mutter Teresas und eine zu ihren Ehren erschienene Musik-CD. Verteilt wurde das zum internationalen Bestseller gewordene Buch "Mutter Teresa. Die wunderbaren Geschichten", in dem Leo Maasburg, der die Ordensgründerin als einziger Priester des deutschsprachigen Raums über insgesamt sieben Jahre begleitete, seine Erinnerungen an die rastlos Liebende zusammenfasste.

Mutter Teresas "Nacht der Seele"

Als "mutig" bezeichnete Maasburg die Entscheidung des Vatikans, die im Zuge des Seligsprechungsverfahrens bekannt gewordenen Dokumente über die langjährige spirituelle Not Mutter Teresas, ihre "Nacht der Seele", der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Er selbst habe von diesem Gefühl der Gottesferne und leidvollen Gottessehnsucht "überhaupt nichts gemerkt". Mutter Teresa habe selbst nie darüber gesprochen und sich nur wenigen geistlichen Begleitern geöffnet - etwa in Beichtgesprächen und Briefen. Wie Maasburg hinwies, sei diese "Nacht der Seele" ein von vielen großen Mystikern und Heiligen bekanntes Phänomen: Während aber z.B. die heilige Therese von Lisieux nur einen Monat lang eine schmerzvolle, krisenhafte Distanz zu Gott durchlitten habe, habe dieser Zustand bei Mutter Teresa wohl 35 Jahre gedauert. Auch dies weise auf eine Tiefe und Bedeutung der Seligen hin, die noch längst nicht ausgelotet sei.

Themensschwerpunkt im Fernsehen

"Mutter Teresa: Heilige der Dunkelheit" wird am 22. August im Rahmen eines Themenabends über Mutter Teresa auf "arte" um 22.40 Uhr gezeigt. ORF2 zeigt die Dokumentation am Dienstag, 24. August, um 22.30 Uhr, das ZDF am 29. August um 10.15 Uhr.

Auch der österreichische Sender TW1 setzt einen Schwerpunkt zu Mutter Teresa und ihre Wahlheimat Indien: Am 26. August ist der Seligen ab 18.15 Uhr ein Themenschwerpunkt gewidmet. Zunächst ist Hellen Bulloughs Dokumentation "Eine Kerze für Mutter Teresa" über das Leben, die Arbeit sowie den Glauben der Friedensnobelpreisträgerin zu sehen, danach die Dokumentation "Kalkutta - Kolkata. Eine Rikscha namens Sehnsucht" über die Hauptwirkungsstätte der Ordensfrau (18.45 und 23.15 Uhr). Abgeschlossen wird der Themenabend mit der Dokumentation "An den heiligen Flüssen - Kulturschätze Indiens" (19.30 und 0 Uhr).

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